Das Zentrum von Hyères und die Burgruine
Ein Stadtwanderung mir viel Aussicht
Spaziergang
einfach
1 h 15 min
ja
ja
Ortschaft
Spaziergang
Einführung
Städte, die Wanderungen direkt vom Zentrum aus ermöglichen, um schnell naturbelassene Aussichtspunkte zu erreichen, sind eher selten. Dies ist jedoch in der Altstadt von Hyères der Fall. Wir steigen über angenehme Plätze, dunkle Passagen, sehr enge Gassen und blühende Parks zur Burg hoch, die zwar in Trümmern liegt, aber ein perfektes Panorama bietet.
Die Fakten
3,7 km Gesamtstrecke
1 h 15 min Gehzeit
180 m Gesamthöhenunterschied
Orientierung mittel
Markierung 55% der Strecke
45% befestigte Nebenstrassen Stadt
35% leichte Wege
15% befestigte Gassen
10% Parkanlagen
Gefahren rutschige Abschnitte
Kinder ja
praktisch Picknick-Zeug
notwendig Trekkingschuhe, Wanderausrüstung und Wasser
GPS-Koordinaten (WGS84) des Start- und Endpunkts 43.119339,6.131662
Öffentliche Verkehrsmittel
Hyères ist von Toulon aus ganz einfach mit der Linie 103 von Réseau Mistral (auch englisch) erreichbar, steige an der Haltestelle Jean Jaurès aus. Linie 878 im Netz von Zou! (nur französisch) ist ebenfalls nutzbar. Es ist auch möglich, den Regionalzug TER zum Bahnhof Hyères zu nehmen und den Bus 67 ins Stadtzentrum zu fahren. In den letzten beiden Fällen heisst die Haltestelle zum Aussteigen Hyères Centre Joffre.
Zufahrt mit dem Auto
Hyères ist eine ziemlich grosse Stadt und die Anfahrt mit dem Auto ist nicht so schwierig wie in anderen Städten der Region. Eine grosse mehrspurige Strasse führt südlich des Zentrums vorbei. Nimm die Ausfahrt Centre-Ville und Parking Forum Casino. Wir fahren also von der D98 in die Avenue Ambroise Thomas hinauf.
Sinnvolle Parkplätze
Wir kommen zu einem Kreisverkehr und fahren bereits am Parkplatz Versin entlang. Es ist kostenlos, aber oft voll. In diesem Fall gibt es nur die gebührenpflichtige Tiefgarage des Casinos, man fährt einfach die Avenue Ambroise Thomas entlang, um sie auf der rechten Seite zu finden. Ansonsten gibt es weitere kostenpflichtige Parkplätze in Zentrumsnähe.
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Mimose im Parc Saint Bernard
Tipps
Obwohl es sich um eine Stadtwanderung handelt, steigt es dennoch 180 Höhenmeter bis zur Burg an. Wir wandern jedoch auf ruhigen Strassen und in Parkanlagen.
Die Parkanlagen sind nur unter Tags geöffnet.
Die ganze Region ist eine Zone mit hohem Waldbrandrisiko. Im Sommer aber auch in anderen Saisonen zu Zeiten mit grosser Trockenheit oder bei starkem Wind, kann der Zugang zu den Waldgebieten reglementiert sein. Folglich können die Strassen für den Verkehr gesperrt sein und/oder die Wege für Wanderer verboten werden. Aktuelle Auskunft: Karte zum Zugang zu den Wäldern im Département Var (auch englisch). Die Karte zeigt die Farben Grün, Gelb, Orange und Rot, die den Gefahrenstufen entsprechen.
Die Abschnitte
- Aufstieg über den Parc St. Bernard zur Burg und den Aussichtspunkten.
- Abstieg in die Stadt über die Rue des Porches.
Abschnitt 1: Place Massillon - Château
➙ 2 km ... 45 min ➚ 175 m ➘ 5 m ↝ mittel
15% befestigte Gassen, ohne Markierung
40% befestigte Nebenstrassen Stadt, alte Markierung
15% Parkanlagen, ohne Markierung
10% befestigte Nebenstrassen Stadt, ohne Markierung
25% leichte Wege, alte Markierung
Die Anhaltspunkte
- Bushaltestellen Jaurès oder Joffre, 30 m
- Place Massillon, 50 m
- Waschhaus Lavoir du Repos, 65 m
- Porte Barruc, 75 m
- Parc St. Bernard, 100 m
- Burg, 200 m
Der Aufstieg über verschiedene Plätze und Gärten.
office de tourisme = Tourismusbüro
Wenn man mit dem Bus oder Auto gekommen ist, geht man nach Norden in Richtung des Hügels mit dem alten Zentrum von Hyères. Oberhalb des ehemaligen Parc Hôtel führt die Avenue Aristide Briand direkt in Richtung Zentrum.
Wir haben den grossen Platz Clemenceau auf der rechten Seite, aber wir halten uns links, um vor der Porte Massillon zu stehen. Aber wir gehen nicht hier hoch, sondern rechts über Place de la République. Oben rechts befindet sich die Kirche Saint Louis, die auf die Franziskaner aus dem 13. Jahrhundert zurückgeht.
Oben auf dem Platz angekommen, biegen wir links ab, bis wir zur Rue Massillon kommen, wo wir rechts hinaufgehen.
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Place de la République und Porte Massillon
Diese oft sehr belebte Gasse führt uns zum letzten grossen Platz unter der Burganlage. Links steht der Turm Tour des Templiers.
Der Turm ist das Überbleibsel der Kommandantur, die von Templern ausserhalb der Stadtmauern gegründet wurde. Dieser religiöse und militärische Orden wird in Hyères in einem Akt aus dem Jahr 1198 erwähnt. Er besass damals ein bedeutendes Anwesen, umgeben von Ackerland, aber auch ein Hospiz, ein Lagerhaus, einen Stall, eine Schmiede und einen Backofen in unmittelbarer Nähe der Stadt.
Im Jahr 1308, während der Verhaftung der Templer, wurde ihr Eigentum dem Orden der Hospitaliter der Komturei von Beaulieu in Solliès-Pont geschenkt. 1673 wurde der Turm an die Gemeinde verkauft, die Nutzung blieb bis 1765 dem blauen Büsserorden gewährt. Anschliessend wurde er in eine Markthalle und bis 1913 in ein Rathaus umgewandelt. Der Turm behielt im Wesentlichen sein mittelalterliches Aussehen. Die Kapelle im Erdgeschoss, deren Eingang sich im Süden befindet, war im Mittelalter von innen nicht mit der grossen Wachstube im ersten Stock verbunden. Das Obergeschoss ist von aussen über eine bewegliche Treppe erschlossen. Darüber ist eine Verteidigungsebene durch eine in der Mauer eingebaute Treppe mit dem Wachraum verbunden. Man kann immer noch an verschiedenen Stellen die Schiessscharten sehen, die in die Fassaden durchlöchern. Andere Öffnungen, wie die beiden Zwillingsfenster mit Säulen, die grossen halbkreisförmigen Erker und die gestuften Dächer zeugen von den Veränderungen des Gebäudes im Laufe der Jahrhunderte.
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Place Massillon und Tour des Templiers
Wir steigen die Treppe am Ende des Platzes hinauf, um eine ideale Aussicht zu haben. Unter dieser Treppe befindet sich eine Statue.
Sie bildet Jean-Baptiste Massillon ab, geboren am 24. Juni 1663 in Hyères. Als grosser Prediger verliess er früh seine Heimatstadt und wurde später Bischof von Clermont-Ferrand.
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Treppe Rue Sainte Catherine und Statue von Jean-Baptiste Massillon
Dieser Platz ist vielleicht der schönste in Hyères. Auf diesem Foto vom Jänner ist er menschenleer, aber ein Café hat trotzdem geöffnet.
Am Ende der Treppe biegen wir links in die Rue Sainte Catherine ein.
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Place Massillon
An der Adresse 8 Rue Sainte Catherine befindet sich ein Stein mit lateinischen Worten in der Wand. Es ist ein Grabstein, der hier für den Bau des Hauses wiederverwendet wurde.
Der lateinische Text lautet:
Q(uintus) Atilius Q(uinti) F(ilius) Prepon sibi et suis vivos F(ecit)
Dies bedeutet:
Quintus Atilius, Sohn von Quintus Prepon, baute dieses Grab zu seinen Lebzeiten für sich und seine Familie
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Römischer Grabstein von Quintus Atilius
Wir gehen weiter die Rue Sainte Catherine hinauf und biegen zweimal links ab, um einige Meter hinunterzugehen und um durch den 2018 eröffneten Zugang zum Garten Lavoir du Repos zu gelangen.
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Zugang zum Waschhaus von der Strasse Rue du Repos
Der Name des Areals (Repos = Ruhe) stammt von der Nutzung dieses Grundstücks bis 1782, als der innerstädtische Friedhof unterhalb der Kirche Saint-Paul aus Gründen der öffentlichen Sicherheit endgültig aus der Stadt verlegt wurde. Das Grundstück des alten Friedhofs blieb mehr als ein Jahrhundert ungenutzt. 1880 wurden mehrere alte Waschhäuser entfernt und 1888 wurde dieses Waschhaus hier errichtet. Das Waschhaus wurde auf der zweiten der drei Terrassen des Grundstücks aufgestellt, das durch eine Mauer zur Gasse hin abgeschlossen ist. Es besteht aus drei Hartsteinbecken, die von einem Wasserhahn am südwestlichen Ende gespeist werden. Es wird von einem breiten Dach geschützt. In der Nordecke ist ein Kamin.
Heute ist es ein Park, der auch als Ausstellungsfläche dient. Es gibt auch öffentliche Toiletten.
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Waschhaus Lavoir du Repos
Wir verlassen den Park über die Stahltreppe.
Oben links ist eine Orientierungstafel, aber wir gehen nach rechts weiter.
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Treppe über dem Lavoir du Repos
Im 13. Jahrhundert wurde die Saint-Paul-Kirche durch eine Stadtmauer geschützt in welcher der Hauptzugang das Saint-Paul-Tor war. Die Kirche befindet sich links hinter dem Tor, wir werden sie aber sie besser von oben sehen.
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Porte Saint Paul
Unter dem grossen Gewölbe befindet sich ein Sternenhimmel, der sehr typisch für mittelalterliche Dekoration ist.
Nach dieser Tür nehmen wir die erste Gasse rechts. Das ist Rue Paradis.
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Sterne unter der Porte Saint Paul
Rue Paradis ist eine Gasse, die für jeglichen motorisierten Verkehr verboten und zugleich unmöglich ist. Sie begrenzte den oberen Teil der Altstadt, weiter oben befanden sich nur Gärten. Es war ein kultiviertes Gebiet innerhalb der Stadtmauern (paradeisos auf Griechisch bedeutet von Mauern umgebener Obstgarten), das für die Versorgung im Falle einer Belagerung bestimmt war. Heute sind diese Gärten durch neuere Villen ersetzt worden.
Diese Gasse führt auf und ab. An der einzigen nennenswerten Kreuzung steht ein besonderes altes Haus.
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Rue Paradis
Die Oberstadt vereint viele unterschiedliche Typen von Häusern, die im Mittelalter gebaut wurden. Sie zeugen von einer dichten und hochwertigen Bebauung. Ein paar gut erhaltene Häuser helfen, das Stadtbild der damaligen Zeit zu verstehen. Das schönste Beispiel ist ein romanisches Haus. Es wurde innerhalb der ersten Stadtmauer erbaut und befindet sich am Rand der Mauer zwischen den Toren Porte Saint-Paul und Porte Barruc.
Direkt an der Strasse gebaut, nimmt es die volle Breite des Grundstücks ein und lässt keinen Platz für einen Garten. Es weist mehrere Stockwerke auf. Im Allgemeinen sind das Untergeschoss und das Erdgeschoss für berufliche Aktivitäten bestimmt, während die oberen Stockwerke dem häuslichen Leben vorbehalten sind. Diese Vielseitigkeit erklärt die unterschiedlichen Fassaden.
Das Erdgeschoss auf der Seite der Rue Paradis behält die Zeichen einer grossen Öffnung nach aussen, die den Zugang zum Schuppen, Stall oder Laden ermöglichte. Das Stockwerk, das durch eine schmalere Tür an der anderen Strasse zugänglich ist, zeichnet sich durch zwei Öffnungen aus. Der Stil dieser Fenster mit Säulen lässt es zu, den Bau dieses Hauses gegen Ende des 13. Jahrhunderts oder im Laufe des 14. Jahrhunderts anzusiedeln.
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Romanisches Haus in Hyères
Die Stadtmauer, die im 13. Jahrhundert zu beiden Seiten der Burg errichtet wurde, hatte neun Türme und fünf Tore, darunter Porte Barruc. Sie schützt die dicht besiedelte Stadt, dessen Bewohner am Ende des Mittelalters bald weiter unten am Hang siedeln. Im Gegensatz zu anderen Eingängen der Stadt, die ein Verteidigungssystem haben, das aus einem Fallgatter, einer Tür und Schiessscharten besteht, hat dieses Tor auch einen Wehrerker. Man kann immer noch den gebrochenen Bogen erkennen sowie die Rillen für das Fallgatter.
Im ersten Stock zeugt das Vorhandensein eines Doppelfensters mit einer kleinen Säule, die mit einem Kapitell verziert ist, von einer Vergrösserung samt Umwandlung des Turms in eine Wohnung. Tatsächlich wird die Porte Barruc nach dem Bau tiefer liegender Stadtmauern, die die Unterstadt im 14. Jahrhundert umgaben, in den städtischen Raum integriert, aber trotzdem lange funktionell erhalten.
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Porte Barruc
Nach Porte Barruc biegen wir links ab, um die Stufen der Rue Saint Esprit hinaufzugehen. Weiter oben trennen sich die Treppen, wir bleiben links, um durch das untere Tor des Parc St. Bernard einzutreten.
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Treppe Rue Saint Esprit und Zugang zum Parc St. Bernard
Der Parc Saint-Bernard erstreckt sich über vier Hektar am Fusse der Villa Noailles, mit der er historisch verbunden ist. Tatsächlich pflanzte Charles de Noailles, ein leidenschaftlicher Botaniker, ab 1925 eine mediterrane Macchia im Norden der Villa sowie einen Terrassengarten darunter, der den heutigen Park bildet. Da das Gelände sehr steil und der Boden arm und trocken war, startete der Vicomte ein langes Modellierungs- und Nivellierungsprojekt. Dieser untere Garten wurde 1973 von der Stadt erworben.
Am Fusse der Burg und nördlich der Altstadt, die es dominiert, besteht der Park aus schmalen Terrassen, die durch Steintreppen miteinander verbunden sind. Es ist der Vegetation des Mittelmeerbeckens gewidmet und bietet eine grosse botanische Vielfalt. Unter den bemerkenswerten Rosmarin-Sammlungen trägt einer den Namen Charles de Noailles. Ein Steingarten vereint bestimmte Pflanzen, die in einer Wüstenumgebung leben: Agaven, Kakteen, Akanthus und Yuccas. Der Garten beherbergt auch seltene und ursprüngliche Pflanzen: den Amerikanischen Erdbeerbaum, den Jupiterbart oder den Sapotillbaum.
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Treppe im Parc Saint-Bernard
Der Garten hat auch ein kleines Pflanzenlabyrinth, das im Frühling dichter ist als im Winter, wo das Foto gemacht wurde.
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Das Labyrinth im Parc St. Bernard
Nachdem wir die kleine Treppe im Garten hinaufgegangen sind, kommen wir zu einer hohen Mauer, der wir nach links folgen. Oberhalb steht die Villa Noailles.
Wir steigen die Treppe hinauf, von der wir die erste guten Aussicht auf die Stadt und das Meer geniessen.
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Obere Treppe im Parc Saint-Bernard unter der Villa Noailles
So haben wir einen guten Blick auf die Stadt und die Inseln in der Ferne. Diese Aussicht wird von der Burgruine noch besser sein.
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Aussicht vom Park auf die Bucht Rade d'Hyères
Endlich können wir die Kirche besser sehen.
Die seit 1182 bezeugte Saint-Paul-Kirche wurde 1221 als Pfarrkirche erwähnt. 1572 wurde sie Stiftskirche. 1842 gab sie ihren Titel als Pfarrkirche endgültig zugunsten der Kirche Saint-Louis am Place de la République auf. Die Stiftskirche bewahrt die Überreste des ersten Gebäudes aus dem 12. Jahrhundert im Stil der provenzalischen Romanik, dessen Westfassade ein halbkreisförmiges Portal aufweist. Die Kirche wurde schnell in die mittelalterliche Stadt eingefügt, die im 13. Jahrhundert durch einen Stadtmauer geschützt wurde.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde eine neue Kirche in gotischem Stil und mit unregelmässigem Grundriss gebaut. Nach Süden ausgerichtet grenzt sie an die alte romanische Kirche, die zu ihrer Vorhalle wird, die als Narthex bezeichnet wird. Der Chor ist an den alten Hauptturm der Stadtmauer gebaut, der einst als Gefängnis diente und bis zur Zeit der letzten Restaurierung in eine Sakristei umgewandelt wurde. Bereits in der Barockzeit erhöht, wurde der Glockenturm im 18. Jahrhundert nochmals höher gebaut. Um 1784 wurde der Narthex teilweise umgebaut, um die Kirche von der Unterstadt über eine monumentale Treppe und einem zur Bucht gerichtetes Tor zu erreichen. Nach der Zerstörung der Kapelle Notre-Dame de Consolation im Jahr 1944 wurden die dort untergebrachten Votivgaben in der Stiftskirche Saint-Paul aufgestellt. Diese Sammlung ist eine der wichtigsten Votivsammlungen der Provence.
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Kirche St. Paul in Hyères
Die Treppe bringt uns zum Eingang der Villa Noailles. Sie wurde von 1923 bis 1925 für den Aristokraten und Mäzen Charles de Noailles (1891-1981) erbaut. Er wandte sich an den Architekten Robert Mallet-Stevens, um ihm eine Villa in einem sehr rationalen und übersichtlichen Stil zu bauen, der den Eintritt von Sonnenlicht begünstigt. 1973 an die Gemeinde verkauft, wurde die Villa renoviert und 1989 wiedereröffnet, um 1996 ein Zentrum für Kunst und Architektur zu werden.
Der Zugang zur Villa und ihren Ausstellungen ist von 13 bis 19 Uhr (14 bis 20 Uhr im Sommer) möglich. Die Villa ist montags, dienstags und an Feiertagen geschlossen. Informationen unter Villa Noailles (nur französisch oder englisch).
Villa Noailles
Wir biegen vor dem Zugang zur Villa nach links ab, um eine Kurve der Strasse zu erklimmen. Die Rue Saint-Pierre ist eine Betonrampe, die oben von einer Mauer begrenzt wird. Wenn man links ein erstes Haus sieht, erkennt man auch einen Weg, der nach links hinaufführt. Das ist unser Zugang zur Burgruine. Wir kommen an mehreren Überresten aus verschiedenen Epochen vorbei, aber wir gehen einfach immer weiter nach oben.
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Anstieg von Rue Saint Pierre zur Burg
Wenn man nach rechts vom Weg abweicht, gelangt man an den Fuss der Nordostwand, die hier in sehr gutem Zustand ist. Man kann auch hier hochgehen.
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Im Burgareal von Hyères
Wir kommen auf ein Plateau vor den Ruinen der beiden Türme, die noch stehen.
Die Burg befindet sich auf dem höchsten Punkt, ihre Ruinen bilden die heutigen Aussichtspunkte. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde gebaut, nachdem die Sarazenen aus der Provence vertrieben wurden. Sie wechselt oft den Besitzer und erhält Besuche von verschiedenen Herrschern. Bis zu den Religionskriegen Ende des 16. Jahrhunderts war sie in gutem Zustand. 1620 wurde sie endgültig geschliffen.
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Wehrtürme der Burg von Hyères
Wir lassen die grossen Türme hinter uns. Ohne die Umfriedung des Schlosses zu verlassen, biegen wir links ab und steigen eine Art Rampe hinauf. Wir folgen diesem Pfad, der zwei Kehren macht, bevor wir in südwestlicher Richtung weiter gehen.
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Unter den Ruinen der Burg von Hyères
Der nun flache Weg führt uns zu zwei grossen Zylindern, welche die Basis von zwei Zwillingstürmen bilden, die den unteren Zugang zur Burg bildeten.
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Unterer Eingang der Burg mit den Zwillingstürmen
Das Motto der Burg, Arearum Castrum (Burg der Gegend), ist in den unteren Eingang eingraviert. So hiess die Stadt im frühen Mittelalter.
Das untere Tor führt uns nach links, der Rest des Weges führt über Treppen und Stege. Er lässt uns einen ersten Aussichtspunkt mit Orientierungstafel umrunden, auf den wir also von Norden hochsteigen. In der Mitte der Ruine befindet sich eine etwas grössere Terrasse mit einem weiteren Panorama-Orientierungstisch. Wir haben den Überblick über das ganze Gemeindegebiet von Hyères.
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Motto Arearum Castrum eingraviert auf einem wiederverwendeten Stein
Die Stadt Hyères liegt uns zu Füssen. Im Hintergrund die Inseln: Levant und Port-Cros verschmelzen, rechts Porquerolles und die Halbinsel Giens.
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Inseln von Hyères und die Stadt
Im Osten, in Richtung Londe-les-Maures, sind die Aufgelassene Salinen von Hyères.
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Alte Salinen und Bucht Rade d'Hyères
Im Süden liegt die Halbinsel von Giens, die durch den doppelten Tombolo mit dem Festland verbunden ist, auf dem sich auch Salinen befinden.
Im Westen stehen die Berge Mont Faron, Coudon und Fenouillet.
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Tombolo und Salinen von Giens
Abschnitt 2: Château - Rue des Porches
➙ 1,7 km ... 30 min ➚ 5 m ➘ 175 m ↝ mittel
40% leichte Wege, alte Markierung
45% befestigte Nebenstrassen Stadt, ohne Markierung
15% befestigte Gassen, ohne Markierung
Die Anhaltspunkte
- Burg, 200 m
- Abstieg nach Norden und dann nach Süden bis zum Stadtrand, 110 m
- Rue Rabaton, 55 m
- Rue des Porches 40 m
- Bushaltestellen Jaurès oder Joffre, 30 m
Ein etwas schnellerer Abstieg und einige nette Überraschungen.
Im Osten ist ein weiterer Aussichtspunkt, aber dieser ist ohne Orientierungstafel. Es ist über einen gut ausgebauten Weg erreichbar.
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Weg auf den Ruinen der Burg in Hyères
Wir kehren jedoch von all diesen Aussichtspunkten nach Norden zurück und steigen durch ein Tor nach Norden ab.
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Ausgang durch das Nordtor des Château d'Hyères
Dieser Weg führt ziemlich schnell in zwei Schleifen und unter Umgehung eines kleinen Wasserspeichers abwärts. Wir kommen auf dem Parkplatz nördlich des Hügels.
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Abstieg unter dem Nordtor des Château d'Hyères
Wir kehren in den flachen Bereich unter den Türmen zurück, also müssen wir in den Bereich eintreten, aus dem wir vorher durch die kleine Tür gegangen sind.
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Nördlicher Zugang zum Château d'Hyères
Unter den verschiedenen Wegen, die vom Platz nach Südwesten führen, nehmen wir den untersten, ohne jedoch entlang der Mauer abzusteigen. Dieser Schotterweg biegt schnell nach rechts ab, er führt steil bergab.
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Rade d'Hyères und der Weg für den Abstieg
So kommen wir vor eine Hauszufahrt. Hier biegen wir links auf eine Betonrampe ab.
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Biege links auf die Betonrampe ab
Du kommst an eine Kreuzung, wo ein Schild deutlich anzeigt, dass man nach links abbiegen muss, um nach Hyères abzusteigen.
Man kann aber auch nach rechts unten und anschliessend wieder hinauf gehen. So sieht man andere Teile der mittelalterlichen Stadtmauer.
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Blick auf den südlichen Teil der Burgmauer von Hyères
Nachdem wir wie angegeben nach links abgebogen sind, gehen wir auf einem weniger steilen Schotterweg. Wir nutzen die erste Gelegenheit, um nach rechts abzusteigen.
Das bringt uns zurück in die Stadt. Wir kommen in der Nähe eines ersten Hauses in der Rue de la Pastourelle.
Wir müssen unten links abbiegen, aber wir werden bei der ersten Gelegenheit rechts und steil bergab gehen. Dies führt uns die Rue des Princes hinunter. Ganz unten passieren wir den eher schmalen Bogen der Porte des Princes.
Darunter gehen wir links.
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Abstieg Rue de la Pastourelle
Wenn du unter der Porte des Princes rechts gehst, kommst du in den Garten des Park Saint-Claire. Er ähnelt dem Parc Saint-Bernand, ist aber nur von einem Tor aus zugänglich. Du musst also danach wieder zurückgehen.
Castel Sainte-Claire
Man gelangen an eine Kreuzung befahrbarer Strassen, wo wir die einzige nicht befahrbare Passage nehmen und rechts steil bergab gehen. Das ist die Rue Jules Romains.
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Passage Rue Jules Romains
Während des Abstiegs sehen wir auf der linken Seite die Kirche Saint-Paul. Man kann den Eingang erreichen, indem man hier vorgeht.
Die lange und steile Rue Jules Romains führt weiter hinunter zur Rue Lamalgue, wo wir weiter absteigen, bis wir zu einem kleinen Platz gelangen, der als kleiner Parkplatz dient. Biege hier links in die Rue Fenouillet ein. Sie führt weiter in die Rue Rabaton, wo wir in derselben Richtung weitergehen.
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Collégiale Saint-Paul
Am Ende der Strasse passieren wir den Turm Tour des Templiers und kommen zurück zum Place Massillon. Entweder halten wir hier an, um uns in eines der Cafés zu setzen, oder wir gehen weiter: wir biegen links ab und gehen die Rue Portalet hinunter.
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Place Rabaton
Wenn die Rue Portalet weniger steil wird und sich auf einen Platz öffnet, biege links in eine dunklere Strasse ab, die nicht weniger als fünf lange Durchgänge unter Häusern aufweist. Es ist der perfekte Ort, um sich abzukühlen, wenn man im Sommer hier ist.
Im weiteren Verlauf führt diese Strasse zur Rue Massillon. Wir gehen weiter in die gleiche Richtung und verlassen die Strasse durch die Porte Massillon am unteren Teil des Place de la République.
So kommen wir wieder unter die Altstadt und es ist Zeit, zu den Bushaltestellen oder einem der Parkplätze zurückzukehren.
Rue des Porches
Quelle und weiterführende Info
Mit guten topographischen Wanderkarten ist man besser unterwegs: Diese Tour befindet sich auf der Karte IGN "Hyères, Île de Porquerolles", Massstab 1:25000, 3446OT.
Wenn du dich nicht mit einer Papierkarte herumschlagen willst, kannst du auch auf Karten-Apps am Handy zurückgreifen. Einerseits handelt es sich um die App Géoportail des amtlichen Kartendiensts IGN. Allerdings benötigt es Zugang zum Datennetz und das ist in Schluchten oder abgelegenen Orten manchmal schwierig.
Alternativ kann man Apps nutzen, die Daten direkt auf dem Gerät speichern. Sie sind im Allgemeinen nicht kostenlos, kosten aber nicht viel. Wir verwenden hauptsächlich OSMAnd, Hier ist es möglich, Konturlinien, Reliefschattierungen, Markierungen und andere hinzuzufügen. Um diese Daten auf dem Handy zu speichern, benötigt man viel Platz.
Natürlich braucht es auch Zugang zu Satelliten für das GPS-Signal mit jeder App. In einigen Schluchten ist dies nicht der Fall. Verlasse dich daher nicht auf die angezeigte Position, sondern lies die Karte auf dem Handy so, wie du sie auf Papier lesen würdest. Die meisten Apps sind für Android und iPhone verfügbar. Die Anwendungen ermöglichen es in der Regel, die zurückgelegte Strecke aufzuzeichnen und auch die angebotenen GPS-Dateien zu jeder unserer Wanderungen einzublenden.
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Orange Blüten