Vom Col de Moissière auf den Gipfel Saint Philippe
Kleiner Berg im Champsaur mit grossartigem Panorama
Wanderung
einfach
1 h 45 min
nein
ja
nein
Bergausrüstung
Einführung
Diese Tour führt auf den unscheinbaren Gipfel Saint Philippe im Zentrum des Champsaur, er bietet eine grandiose Rundumsicht von den Ausläufern des Vercors, des Massif des Écrins und im Süden von Gap bis zum Stausee Serre-Ponçon. Am Fusse des Gipfels liegt das verfallene Dorf Faudon, dessen Geschichte noch immer nicht restlos geklärt ist. All dies erreicht man auf einer Runde, die unter zwei Stunden und mit weniger als 250 Höhenmeter leicht zu bewältigen ist.
Die Fakten
5,7 km Gesamtstrecke
1 h 45 min Gehzeit
230 m Gesamthöhenunterschied
Orientierung einfach
Markierung 85% der Strecke
50% Forststrassen
35% leichte Wege
10% mittelschwere Wege
5% schlecht erkennbare Wege
Gefahren Schnee im Winter, Wind
Kinder ja
praktisch Picknick-Zeug
notwendig Bergschuhe, Wanderausrüstung und Wasser
GPS-Koordinaten (WGS84) des Start- und Endpunkts 44.600116,6.220536
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3690)
Le Sirac, 3441 m, vom Gipfel Saint Philippe gesehen
Öffentliche Verkehrsmittel
Man gelangt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zum Ausgangspunkt. Nicht einmal das Dorf Ancelle ist ausserhalb der Skisaison öffentlich erreichbar. Mit dem Taxi braucht man rund 30 Minuten vom Bahnhof in Gap bis zum Ausgangspunkt am Pass. Wenn man zu Fuss in Ancelle startet, muss man eine gute Stunde und 240 Höhenmeter hinzurechnen, um zum Ausgangspunkt der hier beschriebenen Tour zu gelangen.
Zufahrt mit dem Auto
Der Ausgangspunkt ist auf einem Pass nördlich einer Hauptdurchzugsstrasse zwischen dem Lac de Serre-Ponçon und Gap gelegen. Die schnellste Zufahrt führt über die Strasse D213T ausgehend vom Bâtie-Neuve. Wenn man vom See kommt, verlässt man die Hauptstrasse N94 im Gewerbegebiet La Grand Île und gelangt auf die Passstrasse D614. Wenn man von Gap kommt, nimmt man die Ausfahrt Tallard auf der Umfahrung Süd, um das Zentrum von Bâtie-Neuve zu vermeiden. Es ist auch möglich, den Pass von Norden über Ancelle anzufahren. Achtung, diese Passstrasse ist im Winter gesperrt!
Sinnvolle Parkplätze
Kleiner Parkplatz in einer Kehre am Pass Col de Moissière. Keinen Zufahrtsweg zuparken.
Tipps
Die Tour kann zu jeder Jahreszeit unternommen werden, auch im Winter ist es möglich, hier mit Schneeschuhen zu gehen, wenn die Lawinengefahr gering ist. In diesem Fall ist die Strasse gesperrt, aber es ist möglich, mit dem Sessellift von Chatégré hinaufzufahren und die Tour in der Mitte des Abschnitts 3 zu beginnen.
Dank Klimawandel haben wir diese Tour im Hochwinter Ende Februar unternommen. Es gab fast keinen Schnee auf dieser Höhe und die Strasse war auf der Seite von Ancelle bis zur Passhöhe offen.
Wenn man in der Region ist, kann man viele Aussichten aus einem anderen Winkel von der Panoramastrasse über den Sattel von Pontis geniessen.
Die Abschnitte
- Vom Pass Col de Moissière zum See Lac de Faudon.
- Auf den sanften Rücken im Süden und durch das verfallene Almdorf zum Gipfel.
- Vom Gipfel St. Philippe unter der Crête des Auréous zurück zum Ausgangspunkt.
Abschnitt 1: Col de Moissière - Lac de Faudon
➙ 2,5 km ... 1 h ➚ 100 m ➘ 90 m ↝ einfach
80% Forststrassen, mit Markierung
20% leichte Wege, mit Markierung
Die Anhaltspunkte
- Pass Col de Moissière, 1570 m
- Umrundung des Hügels Faudon im Süden
- Clôt Loubine, 1520 m
- See Lac de Faudon, 1580 m
Hangquerend und mit viel Aussicht um einen Hügel herum.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3677)
Um den Hügel Faudon gehen wir links aussen herum
lac = See
col = Pass
vers = nach
Clôt = (hier) Alm
Die Seite des Parkplatzes auf dem Pass Col de Moissière gibt auch die Richtung vor, der wir folgen sollten: eine Forststrasse führt auf den Collet des Auréous (unser Rückweg) hinauf und auf der linken Seite streckt sich der lange Hügel Faudon aus, von dem der südliche Teil nicht bewaldet ist. Unser Weg ist vom Pass aus sichtbar, er umrundet den Faudon und führt dabei nach links und ein wenig abwärts.
Wir folgen dem Wegweiser (Tour de Moissière) und ein wenig weiter dem Hinweis Lac de Faudon auf einem anderen Wegweiser.
Bei der Umrundung des Hügels Faudon ist es lohnenswert sich mehrmals umzudrehen, imposante Berge zeigen hier ihre interessantesten Felswände.
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Die Berge Coste Belle und L'Arche hinter uns
In östlicher Richtung erkennen wir den Lac de Serre-Ponçon. Abhängig von dem Füllstand des Sees können wir den Viaduc de Chanteloube ausmachen.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3679)
Alter Eisenbahnviadukt im Stausee Lac de Serre Ponçon
Nach dem Abschnitt auf der anderen Seite des Faudon öffnet sich der Blick auf das Becken von Gap. Ein Berg, der von hier aus winzig aussieht, ist der Chapeau de Napoléon (unten auf dem Foto). Der Tafelberg ist eindrucksvoller aus dem Tal Vallée de la Luye aus gesehen.
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Berg Chapeau de Napoléon unten und der höhere Pic de Bure hinten
Schliesslich erreichen wir den Clôt Loubine, eine Almwiese, die nach und nach vom Gebüsch wieder erobert wird. In einer Mulde fliesst ein Bach vom Lac de Faudon herunter, dieser Wasserlauf zeigt uns im Groben die Richtung an, der wir rechts bergauf folgen müssen.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3681)
Alm Clôt Loubine
Hinten: unser Ziel der Berg St. Philippe, der Kamm um den See Faudon und der Kamm Crête des Auréous.
Der Bereich und der ganze Hang sind oft feucht, somit kann es auch besser sein, sich einen anderen Weg als den markierten zu suchen, der ebenfalls nach der Überquerung des Baches bergauf führt.
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Anstieg zum See Lac de Faudon
Nach kurzer Zeit erreichen wir den Lac de Faudon, der gut rechts (nördlich) zu umgehen ist. Dieser See ist glazialen Ursprungs und verlandet nach und nach. Im Sommer kann er vollständig austrocknen.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3683)
Weg am Ufer des gefrorenen Lac de Faudon
Abschnitt 2: Lac de Faudon - Croix Saint Philippe
➙ 1,2 km ... 20 min ➚ 100 m ➘ 10 m ↝ mittel
65% leichte Wege, mit Markierung
20% schlecht erkennbare Wege, ohne Markierung
15% mittelschwere Wege, mit Markierung
Die Anhaltspunkte
- See Lac de Faudon, 1580 m
- Quelle des Lac de Faudon
- Kamm südlich des Sees, 1620 m
- Verfallenes Dorf Faudon, 1620 m
- Ostkamm des Sommet Saint Philippe, 1670 m
- Gipfel Saint Philippe, 1706 m
Gipfelanstieg durch die Grundmauern des verfallenen Dorfs am Südosthang.
Wenn man den See auf der westlichen Seite verlässt, geht man an einer Quelle vorbei, die auffällig mit rechteckigen Steinen eingefasst ist. Wenn man hier näher schaut, dann bemerkt man, dass diese mit Ritzungen von Buchstaben, Zahlen und Zeichen bedeckt sind.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3684)
Stein mit Ritzungen an der Quelle des Lac de Faudon
ruines = Ruinen
village = Dorf
croix = Kreuz
Coullon = (hier) Sattel
sommet = Gipfel
Wir folgen dem Tal in Richtung Westen, um auf eine einigermassen flache Wiese zu gelangen. Vor uns taucht bereits der Gipfel St. Philippe auf, aber wir wenden uns nach links, um auf den sanften Rücken im Süden hinaufzusteigen (der Wegweiser schildert die Tour de Moissière aus).
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Am Weg nordwestlich des Sees Lac de Faudon
Auf dem flachen Rücken wenden wir uns nach rechts, um uns erneut in Richtung Gipfel zu wenden. Wir passieren eine kurze bewaldete Zone und gehen ein wenig in Richtung der letzten Bäume bergab.
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Flacher Rücken östlich des Gipfels Saint-Philippe
Ab hier befinden wir uns am Fusse des Gipfels und gleichzeitig am Fusse der Dorfruine. Man nimmt die Mauern nicht gleich wahr. Alle Gebäude und Mauern waren aus unbehauenen Steinen in Trockensteinbauweise errichtet. Die Zeit und der Schnee haben nach und nach die Häuser zu einem Haufen Steine reduziert. Mauern als Umzäunungen für Weiden sind noch gut erhalten im Felslabyrinth. Wenn man hier hinaufgeht, kann man die Strukturen besser wahrnehmen. Die Ausgrabungen haben hier Gegenstände ans Licht gebracht, welche mehr als 2500 Jahre alt sind ohne aber über das Gründungsdatum oder den Grund der Standortwahl Auskunft zu geben.
Das Foto zeigt auch, welchem Weg man folgen sollte: vom Wegweiser geht man nicht direkt auf den Gipfel links zu, sondern auf eine flache Steinplatte in der Mitte des Rückens (und oben in der Mitte des Fotos). Zwischen den Felsen und Steinen bemerkt man erst, dass es einen Weg gibt, der die Reste des Dorfes durchquert.
Die Steinplatte oben umgehen wir rechts.
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Gipfel St. Philippe und die Ruinen des Dorfs Faudon
Gewisse Strukturen erkennt man von oben besser.
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Das verfallene Dorf Faudon von oben gesehen
Oben auf dem Kamm wenden wir uns nach links, um wenig später das Gipfelkreuz zu erreichen. Ausserhalb des Kreuzes finden wir die Reste eines Wachturmes und Betonfundamente.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3689)
Gipfelkreuz Saint Philippe
Der Ausblick vom Gipfel Saint-Philippe schliesst unter anderem ein: das Becken von Gap und den Pic de Céüse, das Massif du Dévoluy, das Tal Vallée du Drac und Champsaur, den Vieux Chaillol und den Sirac, Les Autanes, L'Aiguille von Moissière und L'Arche.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3691)
Grande Autane, 2781 m
Abschnitt 3: St. Philippe - Auréous - Col de Moissière
➙ 2 km ... 30 min ➚ 30 m ➘ 130 m ↝ einfach
20% mittelschwere Wege, mit Markierung
30% leichte Wege, ohne Markierung
45% Forststrassen, wenig Markierung
Die Anhaltspunkte
- Gipfel Saint Philippe, 1706 m
- Sattel Coullon du Château, 1656 m
- Südlich unter dem Kamm Crête des Auréous
- Collet des Auréous, 1643 m
- Pass Col de Moissière, 1570 m
Abstieg ohne nennenswerte Gegenanstiege und ohne dem Schigebiet zu nahe zu kommen.
Wir gehen über den Kamm zurück, über den wir gekommen sind und darauf weiter. Nach weniger als 10 Minuten weitet sich der Kamm und wird von Wald bedeckt. Vorne folgt ein schwieriges Labyrinth aus Felsen. Somit gehen wir links an den Bäumen vorbei und in den Nordhang, um einen Fleck zu erreichen, der Coullon du Château genannt wird (Wegweiser). Was wie eine Wiese in einem Tal aussieht ist eine Skipiste, sie führt vom Berg Chatégré hinab.
Hier ist einer der zwei Bereiche, wo wir das Skigebiet, welches nur mehr mit Hilfe von Schneekanonen in Betrieb gehalten wird, berühren. Wir wenden uns nach rechts und gehen zunächst in Richtung Lac de Faudon hinunter.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3692)
Der Weg schwenkt vor Coullon du Château nach links
Der Abstieg von Coullon du Château ist ein wenig mühsam. Auf der linken Seite gibt es eine frische Erosionszone, wir gehen gerade genug bergab, um diese unterhalb umgehen zu können. Dann wenden wir uns nach links und fädeln einen unmarkierten Weg ein, welcher den Hang unterhalb der Crête des Auréous folgt.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3693)
Erosion unter dem Coullon du Château
Weiter hinten unser Weg nach Osten.
crête = Kamm
col = Pass
collet = Sattel
Man sollte weder in die Senke hinab- noch den Hang hinaufsteigen, wir bleiben auf dem Weg, der ohne grosse Umwege und eben durch den kaum merkbaren Sattel Collet des Auréous durchführt.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3694)
Am Weg unter dem Kamm Crête des Auréous
Hier noch nicht in den Kamm hochgehen.
Über den Pass hinaus gehen wir in die gleiche Richtung weiter. Eine Forststrasse führt in Kehren in Richtung des Pass Col de Moissière bergab, aber wir können der Skipiste folgen. Sie führt uns ebenfalls wieder in den flachen Pass und zum Ausgangspunkt zurück.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3695)
Weg über den Sattel Collet des Auréous
Quelle und weiterführende Info
Mit guten topographischen Wanderkarten ist man besser unterwegs: Diese Tour befindet hauptsächlich auf der IGN-Karte "Champsaur, Vieux Chaillol, Parc National des Écrins", Massstab 1:25000, 3437OT. Nur der Südteil der Umrundung des Hügels Faudon fehlt (zu finden auf der Karte "Gap, Montagne de Céüse", 3338ET).
Wenn du dich nicht mit einer Papierkarte herumschlagen willst, kannst du auch auf Karten-Apps am Handy zurückgreifen. Einerseits handelt es sich um die App Géoportail des amtlichen Kartendiensts IGN. Allerdings benötigt es Zugang zum Datennetz und das ist in Schluchten oder abgelegenen Orten manchmal schwierig.
Alternativ kann man Apps nutzen, die Daten direkt auf dem Gerät speichern. Sie sind im Allgemeinen nicht kostenlos, kosten aber nicht viel. Wir verwenden hauptsächlich OSMAnd, Hier ist es möglich, Konturlinien, Reliefschattierungen, Markierungen und andere hinzuzufügen. Um diese Daten auf dem Handy zu speichern, benötigt man viel Platz.
Natürlich braucht es auch Zugang zu Satelliten für das GPS-Signal mit jeder App. In einigen Schluchten ist dies nicht der Fall. Verlasse dich daher nicht auf die angezeigte Position, sondern lies die Karte auf dem Handy so, wie du sie auf Papier lesen würdest. Die meisten Apps sind für Android und iPhone verfügbar. Die Anwendungen ermöglichen es in der Regel, die zurückgelegte Strecke aufzuzeichnen und auch die angebotenen GPS-Dateien zu jeder unserer Wanderungen einzublenden.
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