Einführung

In der Region Verdon gibt es Kapellen, die schon immer weit entfernt von bewohnten Orten waren wie die Kapelle Ste. Maxime. Sie sind nicht immer leicht zugänglich und oft noch weniger im Rahmen einer Runde. Es wäre also interessant gewesen, die Kapelle Notre-Dame des Œufs mit dem Stausee Lac d'Esparron zu kombinieren. Aber das ist nicht möglich und so haben wir hier die kürzeste Wanderung der Website. Die Tour wird durch einen weglosen Abschnitt bereichert, um einen sehr originellen Schiesssstand zu sehen. Die Kapelle ist natürlich der Fruchtbarkeit gewidmet (Œufs = Eier).

Die Fakten

1,7 km Gesamtstrecke

45 min Gehzeit

90 m Gesamthöhenunterschied

Orientierung mittel

Markierung 55% der Strecke

45% mittelschwere Wege

45% leichte Wege

10% querfeldein

Gefahren rutschige Abschnitte

Kinder ja

praktisch Picknick-Zeug

notwendig Bergschuhe, Wanderausrüstung und Wasser

GPS-Koordinaten (WGS84) des Start- und Endpunkts 43.745366,5.8986

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Öffentliche Verkehrsmittel

Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel, die zum Startpunkt führen. Der markierte Zustieg ab Gréoux folgt genau der unten beschriebenen Zufahrt mit dem Auto. Gréoux ist erreibar mit Buslinien des Netzwerks Zou! (nur französisch) erreichbar.

Zufahrt mit dem Auto

Nur eine Zufahrtsstrasse führt zum Start der Wanderung. Wir verlassen Gréoux am Kreisverkehr mit dem Brunnen in südlicher Richtung nach St.-Julien-le-Montagnier. Überquere die einspurige Brücke über den Verdon und biege gleich nach der Brücke links ab. Lasse den Campingplatzeingang beiseite und folge dieser Strasse 1 Kilometer. Wir passieren die letzten Häuser und gelangen in einem lockeren Pinienwald. Nach einem Hangar auf der rechten Seite folgt eine offene Fläche auf der linken Seite. Dann beginnt die Strasse anzusteigen. 100 Meter später befinden sich rechts zwei kleine Parkplätze und etwas weiter befindet sich links der Start der Wanderung.

Sinnvolle Parkplätze

Wie oben beschrieben, sind die beiden kleinen Flächen zum Parken anzupeilen. Wenn diese voll sind, ist es besser, zurück zur offenen Fläche weiter vorne zu fahren. Parke nicht in der Zufahrt zur Wanderung, es ist dies auch eine Feuerwehrzufahrt.

Tipps

Der weglose Abschnitt wurde 2021 geschlägert, die Vegetation wird in den Folgejahren wieder nachwachsen und der Durchstieg zum Schiessstand wird somit erschwert. Lange Hosen werden empfohlen. Wenn die Passage nicht möglich ist, weiter auf der Forststrasse in Richtung des grossen freien Bereichs und auf der Strasse zum Ausgangspunkt zurückgehen.

Die ganze Region ist eine Zone mit hohem Waldbrandrisiko. Im Sommer aber auch in anderen Saisonen zu Zeiten mit grosser Trockenheit oder starkem Wind, kann der Zugang zu den Waldgebieten reglementiert sein. Folglich können die Strassen für den Verkehr gesperrt sein und/oder die Wege für Wanderer verboten. Aktuelle Auskunft: Karte zum Zugang zu den Wäldern Alpes de Haute Provence (nur französisch). Die Karte zeigt die Farben Grün, Gelb, Orange und Rot, die den Gefahrenstufen entsprechen.

Die Abschnitte

1. Route du Lac nach Notre-Dame des Œufs von Süden und auf markierten Wegen.
2. Notre-Dame des Œufs zur Route du Lac über den Westen und teilweise weglos.

Abschnitt 1: Route du Lac- Notre-Dame des Œufs

➙ 0,7 km ... 15 min ➚ 85 m ➘ 0 m ↝ einfach

30% leichte Wege, wenig Markierung

60% mittelschwere Wege, wenig Markierung

10% leichte Wege, wenig Markierung

Der Startpunkt liegt etwa 100 Meter nachdem die Strasse anzusteigen beginnt. Er ist links, also im Norden. Das einzige Kennzeichen ist der Wegweiser auf dem Foto.

Wir folgen zunächst gelben und roten Markierungen, das sind die Wanderwege der Grande Randonnée de Pays rund um den Lac d'Esparron.

Wie der Pfeil auf dem Wegweiser anzeigt, nimmt man den Weg nach links, biegt dann aber wieder nach rechts ab.

Wir wandern in einer bewaldeten Ebene aus Kiefern und Eichen. Der Weg führt 60 Meter geradeaus nach Norden.

Wir kommen an Pfaden vorbei, die nach links gehen, einer davon wird uns für den Rückweg dienen. Wir bleiben jedoch auf dem Hauptweg rechts. Er beginnt ohne Übergang zu ansteigen.

Die Fortsetzung umfasst alle Höhenmeter der Tour. Höher folgen kleine Kehren.

Wir gelangen auf ein flaches Felsband, wo wir nach links abbiegen. Wir sehen noch nichts, aber wir kommen in kurzer Zeit zur Kapelle.

Nun sind wir bei der Kapelle. Der Innenraum ist ziemlich leer. Aber die Geschichte des Orts ist sehr interessant.

Die Kapelle in ihrem jetzigen Zustand scheint aus dem 17. Jahrhundert zu stammen, da sie unter dem Namen Notre-Dame d'Aurafrède erwähnt wurde. Der Weiler südlich der Brücke über den Verdon trägt noch heute diesen Namen.

Ohne dass dies dokumentiert ist, besagt die Volkstradition, dass es sich um ein sehr altes Heiligtum handelt, an dem lange ein heidnischer Fruchtbarkeitskult stattfand.

Frauen, die ein Kind bekommen wollten, gingen mit einem Ei in jeder Hand zur Kapelle hoch. Die Eier, Fruchtbarkeitssymbole, mussten unversehrt ankommen. Beim Erreichen der Kapelle, essen die Frauen eines der Eier und begraben das andere am Fusse der Kapelle. Am 8. September, dem Tag der Geburt der Jungfrau Maria, kehrten sie zurück, um das Ei auszugraben. Ein ländliches Essen, das hauptsächlich aus Eizubereitungen bestand, unterstrich diese beiden Zeremonien.

Wenn man den natürlichen Vorplatz der Kapelle sieht, zweifelt man sehr an der Möglichkeit, hier Eier zu vergraben.

Traditionell fand am Ostermontag eine Wallfahrt zu dieser Kapelle statt.

Eine an die Kapelle angeschlossene Einsiedelei wurde von 1676 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts von aufeinanderfolgenden religiösen Einsiedlern bewohnt. Sie ist heute eingestürzt.

Abschnitt 2: Notre-Dame des Œufs - Route du Lac

➙ 1 km ... 25 min ➚ 0 m ➘ 85 m ↝ schwierig

35% mittelschwere Wege, ohne Markierung

25% leichte Wege, ohne Markierung

20% querfeldein, ohne Markierung

20% leichte Wege, wenig Markierung

Wir lassen die Kapelle hinter uns und gehen an einem Zaun entlang auf die Bäume zu und in westlicher Richtung. Dieser Zaun umschloss auch den Vorplatz an dieser Stelle, aber er ist nun komplett am Boden und zertrampelt.

Dahinter setzt sich ein gut sichtbarer Pfad entlang des restlichen Westgrats fort.

Es dauert nicht lange und der Abstieg wird steiler. Es ist steil wie der Aufstieg. Der Weg macht einige Serpentinen, bevor es weiter bergab geht. Wir gehen immer noch nach Westen.

In der Ebene angekommen, wird der Weg von verschiedenen Spuren wilder Tiere gekreuzt. Wir behalten immer die westliche Richtung bei. Nach und nach wenden wir uns in südwestliche Richtung, also nach links.

Manchmal sehen wir den alten Teil der Stadt unter dem Schloss von Gréoux-les-Bains. Hier in der Ebene ist es allerdings das letzte Mal.

Der Weg wird breiter und geht in einer langen Linkskurve in einen Forstweg über. Im Inneren der Kurve befand sich 2022 ein Kreuz, das aus zwei Ästen gebildet war.

In der folgenden Rechtskurve geht es links geradeaus in den lockeren Pinienwald. Die Fläche scheint 2021 gerodet worden zu sein. Wir gehen mit einigem Abstand links an den restlichen grossen Bäumen entlang.

Hier gibt es keinen Weg, man muss zwischen Büschen und Heidekraut hindurchgehen, das zweifellos nachwachsen wird. Lange Hosen werden empfohlen.

Wir passieren eine erste Gruppe älterer Bäume auf der linken Seite und peilen weiter vorne eine ähnliche Gruppe an.

Keine 90 Meter nachdem wir die Kurve der Forststrasse verlassen haben, sehen wir die Ruine eines kleinen Hauses unter einer grossen Eiche. Es scheint zu klein zu sein, um eine Behausung gewesen zu sein.

Auf allen zur Ebene offenen Seiten sind kleine Öffnungen, die wie Schiessscharten aussehen.

Von innen gesehen konnten diese Schiessscharten durch eine Art Schiebeladen verschlossen werden.

Das kleine Einzelzimmer hatte auch einen recht wohlgeformten Kamin. Er ist mit Marmor bestückt und eine Fliese zeigt eine Jagdszene.

Die Wände sind gelb gestrichen. Ein Schrank ist noch sichtbar. Der Jäger-Unterschlupf war ziemlich luxuriös. Die Dachbalken und der Türsturz wurden morsch und das Häuschen stürzte ein.

Wir sind am Jäger-Unterstand an der Seite der Türe der Ruine angekommen, wir verlassen ihn nun fast im rechten Winkel, das heisst wir lassen die Wand mit den beiden Schiessscharten hinter uns.

Wir peilen etwa den grünen Hügel an, der auf dem Foto oben rechts zu sehen ist, und nähern uns weiter vorne links den hohen Kiefern.

Wir gelangen so zum Beginn des Aufstiegsweges zur Kapelle zurück, genauer gesagt, wo die Steigung begann.

Hier biegen wir rechts ab, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren.

Quelle und weiterführende Info

Mit guten topographischen Wanderkarten ist man besser unterwegs: Diese Tour befindet sich auf der Karte IGN "Gréoux-les-Bains", Massstab 1:25000, 3343OT.

Wenn du dich nicht mit einer Papierkarte herumschlagen willst, kannst du auch auf Karten-Apps am Handy zurückgreifen. Einerseits handelt es sich um die App Géoportail des amtlichen Kartendiensts IGN. Allerdings benötigt es Zugang zum Datennetz und das ist in Schluchten oder abgelegenen Orten manchmal schwierig.

Alternativ kann man Apps nutzen, die Daten direkt auf dem Gerät speichern. Sie sind im Allgemeinen nicht kostenlos, kosten aber nicht viel. Wir verwenden hauptsächlich OSMAnd, Hier ist es möglich, Konturlinien, Reliefschattierungen, Markierungen und andere hinzuzufügen. Um diese Daten auf dem Handy zu speichern, benötigt man viel Platz.

Natürlich braucht es auch Zugang zu Satelliten für das GPS-Signal mit jeder App. In einigen Schluchten ist dies nicht der Fall. Verlasse dich daher nicht auf die angezeigte Position, sondern lies die Karte auf dem Handy so, wie du sie auf Papier lesen würdest. Die meisten Apps sind für Android und iPhone verfügbar. Die Anwendungen ermöglichen es in der Regel, die zurückgelegte Strecke aufzuzeichnen und auch die angebotenen GPS-Dateien zu jeder unserer Wanderungen einzublenden.

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