Das historische Schiesspulverwerk von St. Chamas mit dem Fahrrad

Und zusätzlich die Besichtigung von Miramas-le-Vieux

Typ
Fahrrad
Schwierigkeit MTB
sehr leicht
Gesamtdauer
2 h 30 min
öffentliche Verkehrsmittel
ja
Rundtour
ja
Schutzhütte
Unterstand
Gehen
14 % der Strecke

Einführung

Der Park am Gelände der ehemaligen Schiesspulverfabrik liegt am Rande des Étang de Berre. Er beherbergt ein reiches historisches, industrielles und natürliches Erbe mit einer bedeutenden Artenvielfalt. Radfahren ist erlaubt.

Achtung die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit, siehe unten.

Im Jahr 1690 erwarb Ludwig XIV das Anwesen per königlichem Dekret, um dort die Pulvermühlen zu installieren. Sie erhielt den Namen Königliche Pulvermühle (Poudrerie Royale). Ihr Standort wurde aus Sicherheitsgründen gewählt, da er weitab von städtischen Zentren und in der Nähe des Hafens von Saint-Chamas liegt. Am Vorabend der Französischen Revolution war sie eine der wichtigsten der damals 18 in Betrieb befindlichen Pulvermühlen. Die Schiesspulverfabrik wurde erweitert und modernisiert, um der steigenden Nachfrage nach Schiesspulver und Sprengstoffen gerecht zu werden: 6 Hektar im Jahr 1823, 23 Hektar im Jahr 1879, 65 Hektar im Jahr 1885 und schliesslich 135 Hektar im Jahr 1950. Im Laufe der Jahre wurden Mühlen, Wasserspeicher, Werkstätten und sogar Deiche zur Landgewinnung auf dem Étang de Berre errichtet. Auch der Name änderte sich: Kaiserliche Schiesspulverfabrik und schliesslich Nationale Schiesspulverfabrik.

Dieses älteste Industriezentrum am Étang de Berre schloss am 30. Juni 1974 seine Tore. Nach dem Abriss der Fabriken und der zweijährigen Bodensanierung folgten über 25 Jahre des Leerstands aufgrund von Streitigkeiten zwischen den beiden Gemeinden, die sich das Gelände teilen: Miramas im Norden und Saint-Chamas im Süden. Während dieser Zeit war das Gelände für die Öffentlichkeit gesperrt und unbewohnt. Während dieser Zeit bilden sich im Gebiet spontan eine Reihe natürlicher Lebensräume mit bemerkenswerter biologischer Vielfalt. Besucher können drei Arten von natürlichen Lebensräumen beobachten: ein Schilfgebiet, einen Feuchtwald und einen trockenen mediterranen Lebensraum.

Die Fakten

8,7 km Gesamtstrecke

2 h 30 min Dauer der Bewegung

100 m Gesamthöhenunterschied

Orientierung mittel

Markierung 65% der Strecke

50% befestigte Strassen ohne motorisierten Verkehr

15% Forststrassen

10% befestigte Nebenstrassen Stadt

5% befestigte Wege

5% leichte Wege

5% Parkanlagen

5% Treppen

5% Feldwege

5% mittelschwere Wege

<5% querfeldein

<5% sehr steile Passagen

Gefahren keiner

Kinder ja

praktisch Picknick-Zeug

notwendig Normales Fahrrad aber besser MTB und Wasser

GPS-Koordinaten (WGS84) des Start- und Endpunkts 43.54982746777142,5.03001002974732

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Öffentliche Verkehrsmittel

St. Chamas ist bequem mit dem Zug erreichbar, es gibt zahlreiche Verbindungen mit dem Regionalzugnetz TER PACA (nur französisch) auf der Strecke Marseille-Miramas. Allerdings ist der Bahnhof ein ganzes Stück vom Ausgangspunkt der Tour entfernt. Die Route führt bergab, und auf dem Rückweg geht es wieder bergauf. Verlasse den Bahnhof also in Richtung Norden, fahre links hinaus und biege gleich wieder links ab, um unter den Gleisen hindurch zu fahren Fahre an der Ampel geradeaus weiter und folge dann der Avenue de la Gare. Biege zweimal links ab in Richtung Zentrum. Folge dieser Einbahnstrasse, es geht leicht bergab. Biege zweimal rechts ab, um unter der Pont de l'Horloge hindurch zu fahren. Am Ende der Rue Gambetta biege rechts in die Rue Auguste Fabre ein, die wieder nach links führt. Wir befinden und dann am Eingang der alten Pulverfabrik.

Zufahrt mit dem Auto

Von Osten kommend (Marseille, Nizza, Durance-Tal) nimm die Ausfahrten der Autobahnen A7 und A8 in Richtung Berre-l'Étang, dann in Richtung Fare-les-Oliviers und weiter in Richtung St. Chamas. Wir passieren den Pont Flavien und biegen am Kreisverkehr am Ortseingang von St. Chamas links in Richtung Gendarmerie ab.

Von Westen (Arles) kommend passiere St.-Martin-de-Crau, fahre aber vor der Autobahn A54 ab und folge der Beschilderung Richtung Miramas. Die Durchfahrt durch die Stadt ist etwas kompliziert, man muss aber nach der Strasse D10 in Richtung Aix und Marseille Ausschau halten. Nach ein paar Minuten durch grünere Landschaft erreichen wir St. Chamas, das wir auf derselben D10 von Norden nach Süden durchqueren. Am Kreisverkehr an der Ortsausfahrt siehst du auf der linken Seite den Pont Flavien. Hier musst du die zweite Ausfahrt rechts Richtung Gendarmerie nehmen.

Wenn man von Norden (Luberon) kommt, nimmt man die Autobahn A7 bis Salon-de-Provence, wechselt auf die Autobahn A54 Richtung Arles und verlässt diese schnell in Richtung Salon, dem Stadtzentrum, dann in Richtung Lançon. Entlang der Strasse N113 biegt die Strasse D70 in Richtung Cornillon-Confloux ab und so nehmen wir eine Abkürzung durch die Landschaft. Fahre später links Richtung St. Chamas. An den folgenden Kreuzungen immer Richtung St. Chamas. Wir passieren den Pont Flavien und biegen am Kreisverkehr am Ortseingang von St. Chamas links in Richtung Gendarmerie ab.

In allen oben genannten Fällen an den nächsten beiden Kreisverkehren rechts abbiegen und unten der Rechtskurve folgen um am Rande des Étang de Berre weiter zu fahren. Wir kommen am Hafen vorbei und wenn sich die Strasse teil, halten wir uns links.

Sinnvolle Parkplätze

Die oben beschriebene Zufahrt bringt uns auf einen grossen Parkplatz. Man kann über diesen Platz noch weiter fahren, bis man nicht mehr nach Norden weiter kommt. Nun ist man an der Grenze zur Schwarzpulverfabrik angelangt und sollte spätestens hier parken. Der Zugang zum Areal ist anschliessend rechts.

Photo von André M. Winter unter der Lizenz PD am Stichtag 4. November 2025 hier ebenso übernommen. Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id8166)
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Mahlwerke zur Herstellung von Sprengstoffpulver

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Plan des Wassernetzes des Mühlengeländes

Photo alle Rechte vorbehalten © von André M. Winter. Photo aufgenommen für Provence-Guide.Net während unseren Recherchen 2018 vor Ort.
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Französische Flagge am alten Rathaus von Miramas-le-Vieux

Tipps

Die grösste Herausforderung besteht darin, vor Ort zu sein, wenn der Park der Pulverfabrik geöffnet ist. In der Regel ist dies jeden Mittwoch sowie am 1., 3. und 5. Sonntag im Monat der Fall. Alle drei Tore sind zu diesen Zeiten geöffnet. Das erste Tor, die sogenannte Porte du Théâtre de Verdure, befindet sich auf Stadtseite. Durch dieses Tor betreten wir das Gelände. Dann gibt es das Tor Entrée des Oliviers, durch das wir nach Miramas gelangen. Das dritte Tor liegt nordwestlich der unterirdischen Lagerhallen. Es heisst Porte de la Gare, obwohl es hier schon seit Langem keinen Bahnhof mehr gibt. Die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit, wir erläutern sie hier genauer.

Vom 1. April bis 30. Juni: Mittwochs und sonntags (1., 3. und 5. des Monats) von 9:00 bis 18:00 Uhr

Vom 1. Juli bis 31. August: Montag bis Freitag von 7:00 bis 12:00 Uhr

Vom 1. September bis 31. Oktober: Mittwochs und sonntags (1., 3. und 5. des Monats) von 9:00 bis 18:00 Uhr

Vom 1. November bis 31. März: Mittwochs und sonntags (1., 3. und 5. des Monats) von 9:00 bis 17:00 Uhr

Das Gelände bleibt bei starkem Wind oder erhöhter Waldbrandgefahr geschlossen.

Das Gelände ist weitläufig und ein Paradies für Läufer. Wir erkunden es mit dem Fahrrad, da dies auf dem Gelände erlaubt ist.

Die ganze Region ist eine Zone mit hohem Waldbrandrisiko. Im Sommer aber auch in anderen Saisonen zu Zeiten mit grosser Trockenheit oder bei starkem Wind, kann der Zugang zu den Waldgebieten reglementiert sein. Folglich können die Strassen für den Verkehr gesperrt sein und/oder die Wege für Wanderer verboten werden. Aktuelle Auskunft: Karte zum Zugang zu Wäldern und exponierten Gebieten im Bouches-du-Rhône (nur französisch). Die Karte zeigt die Farben Grün, Gelb, Orange und Rot, die den Gefahrenstufen entsprechen.

Die Abschnitte

  1. Saint-Chamas und der natürliche Ausguck (Vigie)
  2. Miramas-le-Vieux
  3. Die Mühlen der Pulverfabrik

Abschnitt 1: Saint-Chamas - Vigie

3,9 km ... 55 min 40 m 10 m mittel

   ↙ Farben der Teilstrecken wie MTB-Wertung aber ohne Dauer.

5% befestigte Nebenstrassen Stadt, schlechte Markierung

5% befestigte Strassen ohne motorisierten Verkehr, schlechte Markierung

5% Forststrassen, ohne Markierung

15% befestigte Strassen ohne motorisierten Verkehr, schlechte Markierung

10% Forststrassen, ohne Markierung

45% befestigte Strassen ohne motorisierten Verkehr, schlechte Markierung

<5% leichte Wege, schlechte Markierung

5% Treppen, ohne Markierung
   ↖ Fahrrad stehen lassen und zu Fuss erkunden

<5% leichte Wege, ohne Markierung

5% befestigte Strassen ohne motorisierten Verkehr, schlechte Markierung

Die Anhaltspunkte

  • Tor Portail du Théâtre de Verdure, 2 m
  • Aussichtspunkt auf einem alten Haus, 1 m
  • Monumente zu den Unfällen in der Anlage, 1 m
  • Oleumfabrik, 6 m
  • Unterirdische Speicher, 7 m
  • Ausguck, 37 m

Es ist unmöglich, die alte Pulverfabrik in logischer und chronologischer Reihenfolge zu erkunden, ihre Nutzungsdauer war sehr lang und viele Spuren sind zerstört worden. Daher werden wir im Uhrzeigersinn vorgehen, uns in diesem Abschnitt hauptsächlich in der Nähe des Étang de Berre aufhalten und auf dem Aussichtspunkt nördlich des Geländes steigen.

Wenn du bis zum letzten Parkplatz am Rande der ehemaligen Pulverfabrik weiterfährst, siehst du den Kanal, der heute von der Fabrik zum Étang de Berre fliesst. Dieser Kanal ist jedoch viel älter, er entsorgte einst die Wassermühlen von Saint-Chamas. In der Ferne sehen wir das Wahrzeichen der Stadt: den Pont de l'Horloge. Diese Brücke und viele andere Sehenswürdigkeiten der Stadt können wir auf einer anderen Radtour erkunden, die im Rahmen des Der Kulturwanderweg von Saint-Chamas beschrieben wird.

Wir fahren jedenfalls weiter in diese Richtung und halten uns dabei immer links. Den Eingang der Pulverfabrik erreichen wir nach dem zweiten grossen zweistöckigen Haus auf der linken Seite.

Photo alle Rechte vorbehalten © von Nicolas Medwedeff
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Der Kanal der Fabrik, im Hintergrund der Pont de l'Horloge

Wir betreten die ehemalige Pulverfabrik durch das Tor, durch das früher alle Arbeiter gingen. Die beiden Gebäude rechts und links davon haben Uhren.

Weiter vorne kommen wir zu einem Kreisverkehr, an dem wir uns rechts halten um dann einem Fussweg zum heutigen Eingang des ehemaligen Fabrikgeländes zu folgen.

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Zugang zur Pulverfabrik über den Place de Gaulle

1999 wurde das Projekt zur Schaffung des Parks der Poudrerie Royale ins Leben gerufen. Lokale Behörden, ehemalige Arbeiter der Schiesspulverfabrik sowie Geschichts- und Naturliebhaber schlossen sich zusammen, um das Gelände wiederzubeleben. Die staatliche Naturschutzorganisation Conservatoire du Littoral übernahm 2001 den Besitz. Grosse Flächen wurden in Fusswege umgewandelt.

Radfahren ist auf dem Gelände ebenfalls erlaubt. Fussgänger haben jedoch Vorrang, insbesondere auf den meistgenutzten Wegen.

Dieses Tor ist bei Parkschliessung geschlossen, ebenso wie alle anderen Tore im Park.

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Zugang zur Pulverfabrik von St. Chamas

Wir verlassen gleich den Hauptweg, um eine gemütlichere Fahrt zu geniessen. Dadurch legen wir anfangs ein paar etwas längere Strecken zurück.

Der Abschnitt links des Hauptwegs ist ein Labyrinth aus Wegen, die grösstenteils schachbrettartig angelegt sind. Es gibt aber auch diagonale Wege, die wir meiden müssen.

Nachdem wir den parallelen Weg genommen haben, überqueren wir nach 100 Metern einen Kanal, der in den Étang de Berre mündet. 150 Meter weiter überqueren wir einen dieser diagonalen Wege und biegen wenige Meter danach links auf einen Weg ab, der direkt zur Lagune führt. Hier biegen wir rechts ab und fahren wieder Richtung Norden.

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Die Hauptallee der Pulverfabrik

Zwischen 1887 und 1990 transportierte die Schiesspulverfabrik 3413 Tonnen Sprengstoff per Schiff und 229 Tonnen per Bahn. Ende des 19. Jahrhunderts beschleunigte die Explosion eines Schiesspulverschiffs im Hafen von Marseille die Entwicklung des Schienenverkehrs. Ein neun Kilometer langes Schienennetz durchzieht das Gelände und verbindet alle Depots und Werkstätten. Eine Strecke, die ausschliesslich von der Pulverfabrik genutzt wurde, verband den Bahnhof Miramas mit dem Hafen von Saint-Chamas, von wo aus das Schiesspulver in alle Richtungen verschifft wurde.

Auf dem Dach eines ehemaligen Gebäudes befindet sich heute eine Terrasse zur Vogelbeobachtung.

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Aussichtsterrasse auf einem ehemaligen Fabrikgebäude

Das Gelände der ehemaligen Pulverfabrik ist Heimat von über 150 Vogelarten, von welchen etwa sechzig dort brüten. Die beste Zeit für Vogelbeobachtungen ist der frühe Frühling.

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Blick von der Aussichtsterrasse

Die Pulvermühle ist ein wichtiges Winterquartier für Wasservögel: Stockenten, Brandgänse, Blässhühner, Haubentaucher, Kormorane, Flamingos usw. Seit 2006 nisten hier Störche. Auch Blauracken, Bienenfresser, Wiedehopfe, Fischadler und Uhus sind hier anzutreffen. Das Gebiet bietet zudem zahlreichen Fledermausarten, Teichmolchen, Sumpfschildkröten sowie einer Vielzahl von Insekten, darunter einer sehr lebhaften Libellenpopulation, Schutz. Wildschweine, Füchse und Nutrier gehören zu den wenigen Säugetieren, die sich hier aufhalten.

Nach dem Aussichtspunkt am Haus fahren wir weiter nach Norden. Nach etwa hundert Metern erreichen wir links einen weiteren Aussichtspunkt, dieser liegt jedoch ebenerdig.

Unmittelbar danach müssen wir rechts abbiegen und dann gleich links einen etwas feuchten Pfad nehmen, der uns zu den Atemwurzeln der Sumpfzypresse führt.

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Ein Storchennest auf einem ehemaligen Laternenpfahl der Pulverfabrik

Der reichliche Sonnenschein in Verbindung mit der durch die Kanäle bedingten aussergewöhnlichen Luftfeuchtigkeit hat die Entwicklung und Entstehung eines feuchtigkeitsliebenden Waldes begünstigt. Dieser bildet das grüne Herzstück des Gebiets, wo Eschen, Ulmen, Ahorne, Weiden, Stieleichen, Platanen, Linden und auch Sumpfzypressen prächtig gedeihen. Letztere wurden Ende des 19. Jahrhunderts entlang der neuen Strassen auf dem vom Schiesspulverwerk am Étang de Berre zurückgewonnenen Land angepflanzt und 2002 neu ergänzt.

Die Sumpfzypresse stammt aus dem Südosten der Vereinigten Staaten. Ihr Holz ist sehr haltbar. Ihr charakteristisches Merkmal sind die Atemwurzeln (Pneumatophoren), die wie Stalagmiten aus dem Boden um ihren Stamm wachsen. Dieses Atmungssystem der Sumpfzypresse nutzt die Wurzeln und ist eine Anpassungsform in Überschwemmungsgebieten

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Pneumatophoren der Sumpfzypresse

Wir fahren geradeaus an den Sumpfzypressen vorbei und biegen an der ersten Gelegenheit rechts ab, bis wir zu einer Gedenkstätte mit vielen Informationen zur Geschichte der Pulverfabrik gelangen.

Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs zwang die französische Regierung zahlreiche Indochinesen zur Kriegsanstrengung und zur Arbeit in den Rüstungs- und Munitionsfabriken. Tausend von ihnen wurden rekrutiert, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, zunächst für die französische Regierung und später unter den Besatzungsmächten. Dieses einzigartige Kapitel in der Geschichte der Pulverfabrik Saint-Chamas wurde untersucht. Es beschreibt die ausbeuterischen, sklavenähnlichen Bedingungen dieser Arbeiter, deren Anwesenheit in Südfrankreich die Einführung des Reisanbaus in der Camargue ermöglichte (Pierre Daum, Immigrés de force. Les travailleurs indochinois en France 1939-1952, coll. Archives du colonialisme, 2009).

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Informationstafel zu den Unfällen in der Pulverfabrik St. Chamas

Mehrere tragische Ereignisse prägten die Geschichte der Pulverfabrik. Die ersten Unfälle beschränkten sich auf wenige Pulvermühlen, und es gab kaum oder gar keine Todesopfer. Dennoch wurde die Gelegenheit genutzt, die Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern, auch wenn diese im Vergleich zu heute noch recht rudimentär waren.

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Foto nach der Explosion einer Pulvermühle Ende des 19. Jahrhunderts

Diese Fabriken waren von Bedeutung und Unfälle wurden daher fotografisch dokumentiert, zu einer Zeit, als dies noch nicht üblich war.

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Foto nach der Explosion eines Granulators am 25. Juli 1902

Zwischen diesen beiden Unfällen liegen zwei Jahre, und es ist wahrscheinlich, dass auf beiden Fotos dieselbe Person rechts abgebildet ist.

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Anlage nach der Explosion von 1904

Diese frühen Unfälle verliefen glimpflich. Die Anlagen und Wände blieben stehen. Das Dach wurde in der Regel abgedeckt.

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Mahlmühlenstein nach der Explosion vom 12. Dezember 1930

Am 16. November 1936, um 16:42 Uhr, bemerkte der Arbeiter Désiré Bayol Flammen, die aus dem ersten Stock des Gebäudes 104, der Trinitrotoluol-Reinigungsanlage, schlugen. Er eilte sofort nach unten und schlug Alarm. Die Sirene ertönte im gesamten Schiesspulverwerk St. Chamas. Die Arbeiter, die an solche Katastrophen gewöhnt und für deren Bekämpfung geschult waren, organisierten sich unter dem Kommando von Direktor Oberst Laroque. Zahlreiche Pumpen wurden eingesetzt, und das Feuer wurde von allen Seiten eingekesselt. Anlagen in benachbarten Gebäuden wurden geflutet, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Nur zwei Tanks im ersten Stock brannten und stiessen eine dichte, schwarze Rauchwolke aus, die in der gesamten Gegend um den Étang de Berre sichtbar war. Nach fünfzehn Minuten Löscharbeiten schien das Feuer vollständig unter Kontrolle zu sein, der Inhalt der Tanks war bald vollständig verbrannt. In diesem Moment stürzte das Gebäude ein, zusammen mit den anderen, mit Sprengstoff gefüllten und aufgrund der Flammen unzugänglichen Anlagen. Die Druckwelle und die dadurch entstandene Explosion lösten mehrere Tonnen des Sprengstoffs aus, den die Arbeiter Tolit nennen.

Bei dieser Explosion starben 53 Menschen, darunter 6 Offiziere, der Direktor, 7 Agenten und 40 Arbeiter, und mehr als 200 wurden verletzt. Eine Katastrophe dieses Ausmasses war im Bereich der Pulverproduktion beispiellos.

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Luftbild des Kraters der Explosion vom 16. November 1936

Die Produktion von Schwarzpulver war damals technisch veraltet und wurde zugunsten der Herstellung nitrierter Sprengstoffe wie Tolit zurückgefahren. Die Brandursache ist unbekannt (Kurzschluss?). Das Feuer führte zum Einsturz des Gebäudes und konzentrierte so den Tolit, was schliesslich zur Explosion führte. Es handelte sich um eine Kettenreaktion, deren Schweregrad durch schnelleres Eingreifen hätte verringert werden können. Es gab zwar Sicherheitsvorkehrungen, diese reichten aber nicht aus: Rauchverbot, vorgeschriebene Schutzkleidung und Holzschuhe sowie Anweisungen zur Maschinenbedienung.

Der Schaden ist weitaus grösser. Eine Wiederaufnahme der Arbeit ist unmöglich, da zu viele Arbeiter fehlen und zu viele Gebäude zerstört sind.

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Foto nach der Explosion von 1936

Am 4. April 1940 ereignete sich eine weitere verheerende Explosion: Elf Menschen starben, 53 wurden verletzt.

Diese beiden Tragödien sind tief im Gedächtnis der Einheimischen verankert, und diese beiden Daten sind auf dem Denkmal an der Unglücksstelle eingraviert.

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Das Denkmal der Pulverfabrik St. Chamas

Das Unglück von 1936 löste eine nationale Trauerfeier aus. Präsident Albert Lebrun nahm zusammen mit 15000 Menschen an den Zeremonien teil.

Derselbe Präsident ist in einer Karikatur in einem Steinbruch dargestellt, der an einem Wanderweg mit atemberaubendem Blick auf Les Baux liegt.

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Präsident Albert Lebrun während dem Staatsbegräbnis vor Ort

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg ereigneten sich weiterhin Unfälle.

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Foto nach der Explosion vom 19. April 1946

Wir verlassen das Denkmal für die Opfer der Pulverfabrikunfälle und fahren in Richtung Étang de Berre, wo wir rechts abbiegen. Wir folgen dem Waldweg gut 500 Meter.

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Hier abbiegen, um zum nördlichen Teil zu gelangen

Unten, nahe dem Étang de Berre, liegt ein mediterranes Feuchtgebiet mit Schilfrohr, Tamarisken und Meerfenchel.

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Die Sümpfe in der Pulvermühle St. Chamas

Dieses Gebiet ist nicht frei zugänglich.

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Tote Bäume in den Sümpfen bei der Anlage

Nach einer Rechtskurve gelangt man zu einer offenen Fläche unterhalb von Stützmauern.

Unterhalb dieser Stützmauern befand sich ein Teil der Oleum-Produktionsanlage. Die Fabrik wurde 1916 erbaut und arbeitete nach einem englischen Herstellungsverfahren, daher auch ihr Beiname Englische Fabrik. Sie galt 1948 als veraltet.

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Standort der Schwefelsäure-Fabrik

Die Mauern im Vauban-Stil sind Stützkonstruktionen, die vor 1914 errichtet wurden, um die Schiesspulverfabrik zu erweitern und neue Werkstätten unterzubringen. Heute ist es kaum vorstellbar, wie beengt die Platzverhältnisse hier Anfang des 20. Jahrhunderts waren.

Mehrere Vogelarten, darunter Turmfalken, nutzen die Öffnungen in den Barbakanen zum Nestbau.

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Stützmauern aus der Zeit vor 1914 unter dem Ausguck

Wir fahren weiter nach Norden. Wenn die Strasse nach rechts ansteigt, folgen wir dem schmaleren Pfad geradeaus.

Weiter hinten ermöglicht der trockenere Boden einen Wald, der von der Stieleiche dominiert wird, einer in Südfrankreich eher seltenen Baumart.

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Fahre geradeaus und flach weiter nach der Schwefelsäure-Fabrik

Wir stossen nun auf den Eingang eines Tunnels mit normalspurigen Gleisen davor und schmalspurigen Gleisen im Inneren.

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Zugangsgalerie zu den unterirdischen Lagerhäusern

Diese Gänge dienten als Lager. Weitläufige Räume sind durch Gewölbegänge und parallele Korridore miteinander verbunden, die im Falle eines Einsturzes als Fluchtwege dienen.

Nicht alle Gänge wurden verstärkt. Die meisten sind noch im Originalzustand erhalten, da der Kalkstein für diese Methode gut geeignet ist.

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Gleise in der Zugangsgalerie zu den unterirdischen Lagerhäusern

Lüftungsschächte führen zur Oberfläche des Hügels.

Der Boden ist mit Holz gepflastert, um Funkenbildung zu verhindern.

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Plan der unterirdischen Lagerhäuser

Wie so oft finden sich auch hier Spuren einer vergangenen Ära.

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Ein Schalter und eine Steckdose aus den 1960er Jahren

Nach diesem Eintritt in die Unterwelt kehren wir zur letzten nennenswerten Kreuzung zurück und biegen links bergauf ab.

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Abbiegen zum Anstieg zum Ausguck

Diese Strasse führt in weiten Kurven stetig hinauf au das Plateau. Einst diente sie der Versorgung von Chemikalientanks, deren Spuren noch heute sichtbar sind.

Im starken Kontrast zur unteren Vegetation des Geländes gedeiht auf den höher gelegenen Teilen des Areals eine an die sommerliche Trockenheit angepasste Vegetation, typisch für mediterrane Regionen. Dort erstreckten sich üppige Obstgärten mit Oliven-, Quitten-, Mandel- und Feigenbäumen. Auf diesen ehemaligen landwirtschaftlichen Terrassen siedeln sich allmählich Terebinthen und Mittelmeer-Kreuzdorn an. Die steilen Kalksteinfelsen werden von Kronwicke, Spornblumen und Mastixsträuchern dominiert.

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Anstieg auf einer in den Fels gehauenen Strasse und anderen Einrichtungen

Wir biegen rechts ab, sobald die Strasse wieder flacher wird.

Wir befinden uns nun auf einem deutlich schmaleren Feldweg. Wir können noch ein Stück weiterfahren, bevor wir unsere Fahrräder abstellen müssen.

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Hier abbiegen zum Ausguck

Im Jahr 2023 wurde hier ein Foto aus den frühen 1960er-Jahren gezeigt, das einen starken Kontrast zur heutigen grünen Landschaft bildete.

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Foto der Anlagen in den 1960er Jahren im heutigen Rahmen

Alle diese Gebäude wurden abgerissen, um das Gelände zu renaturieren. Selbstverständlich sind Industrien notwendig, und leider gilt das auch für Rüstungsindustrien, wie beispielsweise die Schiesspulverfabrik zu ihrer Zeit, aber diese können in weniger umweltsensiblen Gebieten angesiedelt werden.

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Die Anlage in den 1960er Jahren

Wir erreichen eine Treppe, und andere folgen ein Stück weiter. Es empfiehlt sich, die Fahrräder unten abzustellen.

Rund um den Aussichtsposten erstreckt sich die Garrigue mit Zistrosen, Rosmarin, Thymian und Kermeseichen. Die trockenen Grasflächen beherbergen zahlreiche Orchideen, die im Frühling blühen.

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Aufstieg zum Ausguck der Pulvermühle

Die Betonzylinder und -keile in der Nähe des Aussichtspostens trugen Tanks mit Säuren, die von den darunterliegenden Produktionsanlagen verwendet wurden. Dadurch waren keine Pumpen nötig, da die Flüssigkeiten durch die Schwerkraft nach unten flossen.

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Betonfundamente von Säuretanks aus der Zeit der TNT-Herstellung

Mehr als fünfzig Jahre sind vergangen, seit diese Bauwerke zuletzt genutzt wurden, doch sie sehen aus wie neu.

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Betonfundamente von Säuretanks aus der TNT-Produktion

Wie der Safre-Turm bietet auch der Aussichtsposten einen natürlichen, erhöhten Aussichtspunkt, von dem aus die Aktivitäten der Fabriken überwacht werden konnten.

Die runde Betonplatte am Boden sollte im Zweiten Weltkrieg als Standort für eine Flugabwehrkanone dienen.

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Blick vom Aussichtsposten

Dies ist der nordwestliche Teil der ehemaligen Pulverfabrik. Man kann Kanäle und Land sehen, das dem Teich abgerungen und später wieder verloren ging. Dies sind die nördlichen Teiche des Étang de Berre. Es handelt sich um ein Naturschutzgebiet, dessen Betreten verboten ist. Ohne ein schmales Kanu wäre ein Vordringen dorthin ohnehin unmöglich.

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Blick vom Aussichtsposten

Das Gebiet westlich der ehemaligen Pulverfabrik weist dieselben von Menschenhand geschaffenen Strukturen auf, die heute verlassen und von der Natur und dem Teich zurückerobert wurden. Auch dieses Gebiet ist gesperrt, ausgenommen sind einige Säugetiere wie Wildschweine.

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Die Teiche der St. Chamas Pulverfabrik

Abschnitt 2: Miramas-le-Vieux

1,6 km ... 40 min 45 m 45 m mittel

   ↙ Farben der Teilstrecken wie MTB-Wertung aber ohne Dauer.

20% Forststrassen, schlechte Markierung

5% Parkanlagen, ohne Markierung
   ↖ Fahrrad stehen lassen und zu Fuss erkunden

5% sehr steile Passagen, ohne Markierung

5% Treppen, ohne Markierung
   ↖ Fahrrad stehen lassen und zu Fuss erkunden

30% befestigte Wege, ohne Markierung
   ↖ Fahrrad stehen lassen und zu Fuss erkunden

15% befestigte Nebenstrassen Stadt, ohne Markierung

5% Treppen, ohne Markierung

15% Feldwege, ohne Markierung

Die Anhaltspunkte

  • Ausguck, 37 m
  • Tor Porte des Oliviers, 30 m
  • Kapelle St.-Julien, 45 m
  • Burg Château de Miramas, 75 m
  • Tor Porte des Oliviers, 30 m

Unweit nördlich der Pulverfabrik liegt das hochgelegene provenzalische Dorf Miramas-le-Vieux. Obwohl die Umgebung ganz anders ist als das Industriegebiet, lohnt sich der Abstecher. Wir radeln bis zum Fusse des Dorfes und erkunden es zu Fuss.

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Wir steigen vom Aussichtspunkt hinab und wieder auf unsere Fahrräder. Wir kehren zur Strasse zurück, die in langen Kurven verläuft, und biegen rechts ab.

100 Meter weiter biegen wir links ab und verlassen das Areal durch das Tor Portail des Oliviers. Tatsächlich befinden sich am Fusse von Miramas Olivenhaine.

Nach dem Tor biegen wir rechts ab und dann nach wenigen Metern links bergauf.

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Miramas-le-Vieux vom Parkplatz Parking des Oliviers aus gesehen

Wir biegen sofort rechts auf eine kleinere Strasse ab, die ebenfalls stetig ansteigt.

So umfahren wir einen Olivenhain.

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Rechts abbiegen auf den Chemin de l'ancien cimetière

Auf diesem Anstieg kommen wir zum alten Friedhof von Miramas. Hier steht auch die ehemalige Pfarrkirche, die heute nur noch als Friedhofskapelle dient. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der Archivolt der Tür mit länglichen Keilsteinen ist mit einem Sternenband verziert.

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Die St.-Julien-Kapelle in Miramas

Andere Gräber berühmter lokaler Persönlichkeiten werden auf einer Tafel am Friedhof angezeigt.

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Grab eines lokalen Ingenieurs am Friedhof von Miramas

Der Friedhof ist sehr ruhig, man kann hier eine Pause vor der Dorfbesichtigung einlegen.

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Die St.-Julien-Kapelle auf dem Friedhof von Miramas

Wir verlassen das Friedhofsgelände und biegen rechts bergauf ab. Der Hang ist steil und der Untergrund sehr uneben, wir müssen unsere Fahrräder hier wahrscheinlich schieben.

Oben angekommen, erreichen wir einen kleinen Platz mit zwei grossen Platanen, einem Waschhaus und einem Brunnen. Wir stellen unsere Fahrräder hier ab, da es im Dorf viele Treppen gibt.

Vom Platz aus gehen wir die Treppen hinauf und gehen dann links unter der grossen Stützmauer hoch.

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Place de la Fontaine Castagneur

Wenn es etwas flacher wird, biegen wir rechts ab und folgen den Mauern nördlich des Dorfes.

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Rue Frédéric Mistral in Miramas

Wir passieren einige Treppen, die häufig ihre Richtung ändern.

Dies ist ein öffentlicher Durchgang.

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Entlang der Stadtmauer von Miramas

Wir halten uns so nah wie möglich am nördlichen Dorfrand.

Manchmal öffnet sich der Blick auf das Plateau im Norden.

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Entlang der Stadtmauer von Miramas

Dies ist keine private Terrasse, sondern ein öffentlicher Durchgang.

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Entlang der Stadtmauer von Miramas

Wir erreichen einen kleinen Platz, wo wir nicht mehr am Rand der Felswand entlanggehen können.

Daher biegen wir links ab und gehen an der Kirche Saint-Julien vorbei, die ihren Namen von der alten Kirche hat, die wir auf dem Friedhof gesehen haben. Sie wird auch Notre-Dame de Beauvezer genannt, nach dem Namen des ehemaligen Priorats von Miramas. Sie stammt wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert.

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Die Kirche von Miramas

Wir gehen unter einem Strebebogen der Kirche hindurch und biegen vorne rechts in die Rue Frédéric Mistral ein.

Die Ursprünge der modernen Stadt Miramas, weiter nördlich gelegen, sind in Miramas-le-Vieux zu finden, das sich unter dem Schutz seiner auf einem Felsvorsprung thronenden Burg entwickelte. Es hat seine typischen provenzalischen Bergdorfgassen bewahrt.

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Ein Strebebogen der Kirche von Miramas überspannt die Gasse

Fahre an der nächsten Kreuzung geradeaus und biege dann rechts in die Rue Laure ein, um einen weiteren Aussichtspunkt zu erreichen.

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Rue Laure während des Flohmarkts

Nördlich von Miramas sieht man in Richtung Les Opies.

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Nördlich von Miramas

Die Stadt blieb lange im Besitz der Mönche der Abtei Montmajour, die sie als Wehranlage ausbauten.

Die Burgruine stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist wegen Einsturzgefahr nicht zugänglich. Man kann sie jedoch umrunden.

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Ruinen der Burg von Miramas

Links steht ein Aleppo-Kiefer, der im Jahr 2000 ausgezeichnet wurde.

Wir gehen die Strasse einige Meter bergab.

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Aleppo-Kiefer in Miramas

Wir erreichen einen Torbogen in der Wehrmauer unterhalb der Burg. Auch er ist einsturzgefährdet und kann nicht mehr durchquert werden, wie auf diesem Foto von 2018.

Wir kehren also um, passieren die Aleppo-Kiefer erneut und gehen in die Nähe der Burg. Zunächst folgen wir wieder der Gasse, die wir heraufgekommen sind.

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Tor der alten Burg von Miramas

An der ersten Kreuzung biegen wir jedoch rechts ab, dies ist die Rue Coupo Santo.

Nach weniger als 20 Metern biegen wir links bergab ab.

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Rechts abbiegen in die Rue Coupo Santo

Wir gelangen auf einen kleinen Platz oberhalb des unteren Dorftors.

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Das südliche Tor Miramas mit Panoramaterrasse

Man kann auf das Tor steigen und von dort aus einen weiteren Aussichtspunkt mit Panoramatisch erreichen. Wir sehen erneut den Étang de Berre und einen Teil der Pulverfabrik.

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Panoramablick vom südliche Stadttor in Miramas

Wir gehen unter dem Tor hindurch und setzen unseren Weg fort. Es wird steiler.

Wir kehren zum Platz mit dem Waschhaus und den beiden grossen Platanen zurück und steigen wieder auf unsere Fahrräder.

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Rue Frédéric Mistral bergab

Die Rue des Écoles macht eine Linkskurve und führt bergab. Wir rollen einfach bergab.

Achtung, der Schranken ist nachmittags und sonntags geschlossen. Man kommt aber links mit dem Fahrrad durch. Wir fahren zunächst geradeaus weiter.

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Geradeaus bergab auf der Rue des Écoles

Nach dem letzten Haus auf der linken Seite sehen wir ein Kreuz und ein braunes Schild. Wir müssen kurz vor dem Schild abbiegen.

Achtung, unterhalb der Strasse befinden sich Stufen. Diese sind mit einem Mountainbike befahrbar, jedoch nicht mit einem Citybike.

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Links hinab vom Chemin du Vieux Château

Wir erreichen eine grosse Wiese unten. Wir nehmen den Feldweg links.

Auf diesem Weg kehren wir zum Tor Porte des Oliviers zurück, um wieder auf das Gelände der ehemaligen Schiesspulverfabrik zu gelangen.

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Weg zum Parking des Oliviers

Abschnitt 3: Poudrerie de St. Chamas

3,2 km ... 50 min 15 m 45 m mittel

   ↙ Farben der Teilstrecken wie MTB-Wertung aber ohne Dauer.

25% befestigte Strassen ohne motorisierten Verkehr, schlechte Markierung

5% mittelschwere Wege, ohne Markierung

<5% leichte Wege, ohne Markierung
   ↖ Fahrrad stehen lassen und zu Fuss erkunden

20% befestigte Strassen ohne motorisierten Verkehr, schlechte Markierung

5% leichte Wege, schlechte Markierung

10% Parkanlagen, schlechte Markierung

10% Forststrassen, ohne Markierung

5% querfeldein, ohne Markierung
   ↖ Fahrrad stehen lassen und zu Fuss erkunden

<5% Forststrassen, ohne Markierung

5% leichte Wege, ohne Markierung
   ↖ Fahrrad stehen lassen und zu Fuss erkunden

10% befestigte Strassen ohne motorisierten Verkehr, schlechte Markierung

5% leichte Wege, ohne Markierung
   ↖ Fahrrad stehen lassen und zu Fuss erkunden

5% befestigte Nebenstrassen Stadt, schlechte Markierung

Die Anhaltspunkte

  • Tor Porte des Oliviers, 30 m
  • Kapelle St. Vincent, 14 m
  • Grosse Halle, 7 m
  • Haus des Direktors und der Teich, 2 m
  • Mühle Nummer 22, 10 m
  • Allee, 1 m

Hier befinden wir uns im zweiten Teil des Pulverfabrik. Dieser Abschnitt beherbergt die meisten historischen Stätten der ehemals königlichen Pulverfabrik.

Vom Tor aus gelangen wir wieder auf die Strasse mit ihren weiten Kurven, die wir bereits kennen. Nun biegen wir links ab.

Nach einer letzten langen Linkskurve sehen wir rechts ein eingezäuntes Waldstück. Dort befinden sich weitere Sockeln von Chemikalientanks.

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Betonfundamente von Bauwerken aus der Zeit der Granatenherstellung

Unmittelbar hinter dem Zaun biegen wir rechts auf einen Waldweg ab.

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Hier abbiegen Richtung Banc des Amoureux

Dieser kurze Abstecher führt uns hinauf zum Aussichtspunkt Banc des Amoureux. Dort steht tatsächlich eine Bank, und nur wenige Menschen verirren sich hierher.

Der Blick auf den Teich ist durch die hohen Bäume verdeckt, aber wir können in das Gebiet sehen, das heute noch vom Militär genutzt wird.

Der von hier aus sichtbare Wald stammt noch aus der Zeit des Pulvermfabrik. Die Bäume erfüllten mehrere Zwecke: sie begrenzten die Ausbreitung der zerstörerischen Druckwelle im Falle einer Explosion, stabilisierten das dem See abgerungene Land und spendeten den Werkstätten Schatten.

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Blick auf den Étang de Berre vom Banc des Amoureux

Wir steigen von der ruhigen Liebesbank hinunter zur asphaltierten Strasse und biegen rechts ab.

Schon bald erreichen wir eine Kreuzung, an der wir rechts abbiegen, aber gleich nach dem Haus links fahren.

Wir befinden uns nun auf einem schmaleren, abfallenden Feldweg.

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Nach dem Haus links abbiegen Richtung Kapelle St. Vincent

Dieser Weg führt uns direkt zu einer verlassenen Kapelle.

Die St.-Vinzenz-Kapelle ist trotz ihres ruinösen Zustands bemerkenswert und einzigartig. Sie hat eine halbtroglodytische Bauweise mit einem zweijochigen Kirchenschiff, von dem eines an einen Felsvorsprung in den Fels gebaut ist.

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Die St. Vincent Kapelle auf dem Gelände der Pulverfabrik St. Chamas

Der Kanal, der durch das Kirchenschiff verläuft, versorgte eine Getreide- und Ölmühle, die als Moulin Neuf von 1736 bekannt war. Sie befindet sich noch immer auf dem Gelände, das heute militärisch genutzt wird.

Die Kapelle ist im provenzalisch-romanischen Stil gehalten und besitzt ein leicht spitzbogiges Tonnengewölbe, das von Querbögen getragen wird und wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert stammt. Die Datierung der Aussenmauern ist noch nicht vollständig geklärt, sie könnten sogar noch älter sein.

Anfang des 20. Jahrhunderts annektierte die Pulverfabrik die südlichen Ausläufer des Dorfes Miramas-le-Vieux, einschliesslich der Kapelle und des umliegenden Friedhofs. Während der Weltkriege diente sie als Unterkunft für Soldaten.

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Kirchenschiff mit Spitzbogengewölbe der St. Vincent Kapelle

Das etwas weiter unten gelegene Waschhaus weist historische Bauelemente auf, die sein hohes Alter belegen. Dazu gehören Kanonen mit Löwenköpfen.

Wir verlassen diesen Ort in Richtung Osten, immer noch leicht bergab.

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Waschhaus in der Anlage von St. Chamas

Wir erreichen eine grosse Halle und bemerken sofort einen ungewöhnliches Zylinder.

Zur Zeit der Pulverfabrik befanden sich mehrere solcher Schutzbauten in der Nähe des Teichs. Laut den Berichten der Fabrikarbeiter dienten sie der Überwachung und dem persönlichen Schutz bei Sprengstofftests.

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Einzelunterstand

Die 1918 erbaute grosse Halle zeugt von der jüngeren Geschichte der Sprengstoffherstellung.

Nachdem das Gelände vom Conservatoire du Littoral erworben wurde, dient es heute als Besucher- und Veranstaltungszentrum.

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Halle des mit Ausstellung

Die Exponate in der grossen Halle sind im Jahr 2023 recht verstaubt. Sie konzentrieren sich hauptsächlich auf die Arbeit des Conservatoire du Littoral im Allgemeinen.

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Ausstellung in der Halle

Doch auch der ursprüngliche Zweck des Geländes, die Sprengstoffherstellung, wird hervorgehoben. Bis zu ihrer Schliessung wurden in der Halle Granaten und Torpedos gefertigt, von denen Verpackungen noch heute zu sehen sind.

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Holzkiste für 81-mm-Mörsergranaten

Hinter der Haupthalle befinden sich ausserdem Galerien im Hang. Diese Gänge wurden am Vorabend des Zweiten Weltkriegs als Lazarett und Krankenhaus angelegt. Später nutzte die französische Marine sie im Arsenal von Toulon zur Lagerung der Zünder für die dort in der Haupthalle hergestellten Torpedos. Diese Nutzung dauerte fast 15 Jahre nach der Schliessung der Pulverfabrik an.

Mehrere Fledermausarten nisten heute in den Gängen.

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Pläne der Galerien und die grosse Halle

Wir verlassen die Halle an der Südwestseite und betreten eine Art Gasse, gesäumt von verschiedenen Gebäuden, die einst als Produktionswerkstätten dienten. Sie sind entweder verbarrikadiert oder offen und leer.

Hier finden wir Installationen aus den 1970er-Jahren, wie beispielsweise dieses Telefon, das natürlich nicht mehr angeschlossen ist.

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André telefoniert

Dieser Teich für Florida-Schildkröten ist eine Besonderheit auf dem Gelände des Conservatoire du Littoral, da es sich um eine invasive Art handelt, deren Verkauf und Einführung seit 1997 verboten ist. Sie hat keine natürlichen Feinde und überträgt Krankheiten, darunter Salmonellen, auch auf den Menschen. Die Schildkröten hier stammen aus den ehemaligen Pulverfabriken und werden isoliert gehalten, um die Natur zu schützen.

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Florida-Schildkrötenteich

Die Werkstätten sind durch überdachte Gänge miteinander verbunden. Offensichtlich wurden Teile von einer Werkstatt zur anderen transportiert.

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Installation aus den 1950er Jahren

Wir verlassen den Werkstattbereich, passieren eine Toilette und erreichen eine T-Kreuzung. Wir biegen links ab.

An der nächsten Kreuzung gehen wir geradeaus weiter und halten uns dann rechts, ohne bergauf zu gehen. Der Weg wird allmählich schmaler, und wir gelangen in einen dichteren, feuchteren Wald.

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Weg zum Haus des Verwalters

Wir erreichen eine Lichtung mitten im Wald.

Vom Direktorenhaus ist nur noch eine Betonplatte mit Blick auf den Teich erhalten. Die Hauswände verschwanden ab 1974.

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Gelände des Hauses des Verwalters der Pulvermühle

Ein kurzer Pfad führt zu einem Teich, der nur wenige Meter entfernt liegt.

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Ein Teich in der Pulvermühle von St. Chamas

Er eignet sich gut zur Beobachtung von Vögeln und Süsswasserinsekten, da das Wasser hier nicht brackig ist.

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Ein Teich in der Pulvermühle von St. Chamas

Rund um das ehemalige Direktoren-Sumpfgebiet wächst exotische Vegetation, darunter Mammutbäume, Ginkgos und Eiben, die die Direktoren Mitte des 19. Jahrhunderts pflanzten. Ein so genannter französischer Garten schmückte das Gelände ebenfalls.

Der Mammutbaum (Sequoia) stammt von der Pazifikküste der Vereinigten Staaten. Er benötigt viel Wasser. Dieses Exemplar ist über 100 Meter hoch.

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Sequoiabaum im Park der Pulvermühle von St. Chamas

Der unbefestigte Weg geht in einen Holzsteg über die Feuchtgebiete über. Diese Abschnitte sind schmal, Radfahrer werden gebeten, Rücksicht auf die Fussgänger zu nehmen, die Vorrang haben!

Hinter dem Teich erstreckt sich ein Feuchtwald, der hauptsächlich aus Weisspappeln und Schmalblättrigen Eschen besteht. Seltenere Bäume wie Schwarzpappeln sind hier ebenfalls zu finden, ebenso wie Stieleichen, verschiedene Ahornarten und Sumpfzypressen, die charakteristischen Bäume der Pulvermühlen, an denen wir auf dem Weg hierher vorbeigekommen sind.

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Holzstege und schmaler Pfad am Teichrand

Wir nähern uns der Felswand zu unserer Linken. Nichts hier ist natürlich, alles wurde ausgehoben, und niemand erinnert sich mehr an seinen ursprünglichen Zweck.

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Ein Wasserloch unterhalb der Felswand

Selbst das Wasser des Wasserfalls stammt aus einem Überlauf des Boisgelin-Bewässerungssystems, das vom Fluss Durance gespeist wird. Dies erklärt, warum dieser künstliche Wasserfall auch trockenfallen kann und nicht vom Regen abhängig ist.

Derzeit wird dieser Überlauf reguliert, um bestimmte Kanäle zu versorgen, ohne zu viel Frischwasser in dieses überwiegend brackige Naturgebiet einzubringen.

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Der künstliche Wasserfall in der Pulvermühle von St. Chamas

Wir verlassen das dichte Gelände unter grösseren Bäumen. Links befindet sich ein Picknickplatz mit Bänken.

Wir biegen links ab und gelangen zurück auf den Hauptweg, der schliesslich zu dem Tor führt, durch das wir hereingekommen sind.

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Abzweigung in die Hauptallee

Auf diesem Weg steht links als erstes eine verfallenes, dachloses Haus. Ein Schild weist darauf hin, dass es sich um einen Trockenschuppen handelte, doch die Struktur entspricht nicht dem unten sichtbaren Grundriss. Andere Quellen beschreiben das Gebäude als Krankenstation oder Werkstatt. Seine Nutzung hat sich im Laufe der Zeit zweifellos verändert.

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Ruine der Werkstätten in der Hauptallee

Der Trockenschuppen befand sich wahrscheinlich ebenfalls hier in der Nähe der Felswand, jedoch abseits der grossen Bäume. Er stand vermutlich auf der anderen Strassenseite, wo die Bäume heute kleiner sind.

Die Herstellung von Schwarzpulver erfordert das nacheinander Vermischen verschiedener Komponenten. Während dieser 21-stündigen Vorgänge wird die Mischung befeuchtet, um eine Detonation zu verhindern. Anschliessend muss sie getrocknet werden. Während dieses Trocknungsprozesses besteht ständig Explosionsgefahr, weshalb die Trockenhalle weit entfernt von den anderen Produktionsstätten lag.

Die Trocknung erfolgte im Freien. Die Schwarzpulverpellets wurden auf 637 Tischen ausgebreitet, bis sie vollständig trocken waren.

Im Jahr 1883 wurde in diesem Gebäude ein 11 Quadratmeter grosser Dampftrockner mit elektrischen Ventilatoren installiert. Von dieser Anlage ist heute nichts mehr erhalten.

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Zeichnung der Pulvertrockenhalle von St. Chamas

Etwa hundert Meter weiter befindet sich das bedeutendste erhaltene Denkmal der Anlage: eine Gruppe von Wassermühlen, von denen einst mehrere identische weiter vorne entlang der Felswand standen.

Von den ursprünglich 24 Mühlen sind nur noch drei erhalten: die Gebäude 23 und 24, in denen Pulvermühlen untergebracht waren (unten), und Mühle 22 (eine Ebene höher).

Wir fahren zunächst zur obersten Ebene hinauf, um uns einen Überblick zu verschaffen.

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Bergauf hinter der restaurierten Pulvermühle

Die obere Mühle diente dem Mahlen, einem Prozess, bei dem die Basismischung durch Reibung zerkleinert wird. Das Gebäude ist leer, und die gesamte Ausrüstung fehlt, obwohl sich in der unteren Mühle ein Modell davon befindet.

Der Bogen des Viadukts, der das Wasserrad antrieb, ist jedoch noch vollständig erhalten. Das Wasser floss aus einem unterirdischen Kanal in der Felswand und speiste das Rad von oben.

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Gebäude und Aquäduktbogen der Mahlanlage

Von der Terrasse aus sieht man im Vordergrund das zweite Aquädukt, das die untere Mühle mit demselben Wasser versorgte.

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Aquädukt zwischen den Granulier- und Siebmühlen

Die Fabrikhallen waren U-förmig angelegt, mit der Öffnung zur Felswand gerichtet, um die Druckwelle einer möglichen Explosion dorthin zu lenken und den Schaden zu minimieren. Die Gebäude waren nur leicht mit Planen gedeckt, und die Fassaden bestanden aus grossen Fenstern, um die Ansammlung explosiver Gase zu verhindern.

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Rampen und Wasserkanal der restaurierte Pulvermühle

Im Obergeschoss befindet sich hinter einem Geländer ein alter Hydrant. Er ist vermutlich nicht mehr mit Wasser versorgt, und die Armaturen entsprechen nicht den heutigen Modellen.

Wer abenteuerlustig ist, kann das Geländer erklimmen und den Safre-Turm aus der Nähe erkunden.

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Ein alter Hydrant in der Pulverfabrik

Hoch oben auf dem Hügel gelegen, mit einem Aussichtsposten und einer Sirene ausgestattet, erfüllte der Safre-Turm mehrere Zwecke. Als Wetterwarte ermöglichte er den Arbeitern, das Eintreffen von Seebrisen und Regen vorherzusehen und das im Freien zum Trocknen liegende Schiesspulver rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Er diente auch als Überwachungsposten für die Werkstätten und der Arbeiter. Seine Hauptfunktion war natürlich die Ausschau nach dem kleinsten Anzeichen von Feuer. Ab 1792 stand der Turm unter militärischer Kontrolle.

Dieses halbhöhlenartige Bauwerk ist in seinem unteren Teil in den Hügel integriert, den es mit einem nach 1830 errichteten gemauerten Teil überragt.

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Der Safre-Turm

Eine Treppe führt zum unteren Teil des Turms. Hier ist der ausgehobene Kanal zu sehen, der die Mühlenkette versorgte.

Die Treppe, die innne nach oben führt, ist jedoch verschlossen. Kehren wir zurück in den für Besucher zugänglichen Bereich.

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Galerie und Kanal unter dem Safre-Turm

Ganz oben, an der Felswand hinter Mühle Nr. 22, befindet sich diese Stahlvorrichtung.

Die Kontrolle war bei diesem militärisch wichtigen Werk von entscheidender Bedeutung. Auch die Kontrollierenden selbst mussten überwacht werden, was mit einem Collin-Wagner-Wächter geschah. Die Vorrichtung besteht aus zwei separaten Teilen: einem Chronometer und einem gusseisernen Kasten. Der gusseiserne Kasten ist an jedem der vom Wächter zu kontrollierenden Posten in die Wand eingelassen. Jeder Kasten enthält einen Stempel, der jeweils mit einem anderen Buchstaben endet. Die Kästen sind mit einer Tür versehen, die den Stempel tagsüber vor Beschädigungen schützt.

Der Nachtwächter öffnet diese Türen bei der ersten Patrouille und schliesst sie bei der letzten. Im Beispiel in der Nähe von Mühle Nr. 22 fehlen Tür und Stempel. Im Beispiel rechts ist die Tür vorhanden, aber geschlossen.

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Gusseiserner Kasten der Collin-Wagner-Kontrolle für Nachtwächter

Der Kasten wird mit einem Zahlenschloss geöffnet. Der Wachmann muss bei Ankunft an der ersten Station entwerten. Dieser Vorgang muss an jeder Station wiederholt werden. Am Ende der Patrouille ist ein vollständiges Wort gedruckt. Dieses Wort wird bei jeder weiteren Patrouille wiederholt. Die Buchstaben stehen nicht in derselben Zeile, wenn die Patrouille nicht in der korrekten Reihenfolge durchgeführt wurde.

Die Ausdrucke ähneln stark den Fahrtenschreibern, die zur Erfassung der Pausenzeiten von Lkw-Fahrern verwendet werden.

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Anzeige für Collins ständigen Nachtpatrouillen-Kontroller

Wir fahren von der oberen Ebene hinab, um die Rückseite der unteren Gebäude zu erreichen. Hier finden wir weitere Informationen und einige Modelle.

Unter Ludwig XIV benötigten die Pulvermühlen und später die Fabriken Wasserkraft für ihren Betrieb. So entstand ein komplexes Netz zur Wasserversorgung und -ableitung, das nach und nach ausgebaut wurde. Die Kanäle waren mit Ziegeln ausgekleidet.

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Schema des Wassernetzes am Pulvermühlengelände

Die Antriebskraft lieferte Wasser mit einer Durchflussmenge von 2000 bis 2200 Litern pro Sekunde. Die Mühlen, die in zwei parallel zum Kanal angeordneten Hauptreihen lagen, wurden von zehn Wasserrädern mit 6 Metern Durchmesser in der oberen und zehn Wasserrädern mit 5 Metern Durchmesser in der unteren Reihe angetrieben. Alle diese Anlagen erzeugten zusammen etwa 300 PS.

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Modell der St. Chamas-Pulvermühlen

Dieses Modell stellt die Mahlanlage Nr. 22 aus dem 19. Jahrhundert dar, die wir zuvor besichtigt haben. Es ist im Massstab 1:20 gebaut.

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Modell einer Pulvermühle in St. Chamas

Der untere Teil der Anlage bestand aus zwei Holzteilen: dem Mörser und dem Stössel. Das System ähnelt den Fallhämmern in Schmieden. Der Stössel wird durch die Drehung einer Nockenwelle angehoben. In der angehobenen Position wird er freigegeben und fällt mit seinem vollen Gewicht auf die Mischung im Becken zurück.

Bis 1934 wurde ausschliesslich Wasserkraft genutzt, bevor sie schrittweise durch Strom aus städtischen Kraftwerken ersetzt wurde.

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Hydraulisches Mühlsteinsystem der St. Chamas-Pulvermühle

Zwei Räder drehten sich in einem Becken in entgegengesetzte Richtungen. Sie wurden von einem System aus Holz- und Stahlzahnrädern angetrieben. Diese beiden Räder zerkleinerten Salpeter, Holzkohle und Schwefel. Wasser wurde hinzugefügt, um Explosionen zu verhindern. Die so entstandenen Pellets werden anschliessend in der bereits erwähnten Trockenhalle getrocknet.

Ganz unten befindet sich ausserdem ein restauriertes Wasserrad.

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Schema eines Mühlsteins zur Schwarzpulverherstellung

Die Idee, ein Wasserrad nachzubauen, entstand durch den noch sichtbaren kreisförmigen Reibungsabdruck an der Wand der oberen Mühle (Nummer 22). Der Wasserdurchfluss ist heute nicht mehr derselbe wie ursprünglich, hauptsächlich aus Umweltschutzgründen. Es ist wichtig, nicht zu viel Süsswasser in Brackwassergebiete einzuleiten. Dieser Fehler wurde im gesamten Étang de Berre viel zu lange begangen.

Die Wasserzufuhr beträgt 25 Liter pro Sekunde. Das Schaufelrad hat 24 Schaufeln, einen Durchmesser von 610 Zentimetern und eine Breite von 80 Zentimetern. Die Achse wiegt 600 Kilogramm, das Gesamtgewicht beträgt etwa 4 Tonnen.

Ein Schaufelrad wird durch die Kraft des darüber fliessenden Wassers angetrieben. Es besteht aus einer Reihe von trogförmigen Kammern, den sogenannten Schaufeln. Diese verhindern, dass Wasser in die Welle zurückfliesst. Es ist ein verbessertes Schaufelrad, da es, anstatt mit flachen, von der Strömung angetriebenen Schaufeln, durch das Gewicht des Wassers in den Schaufeln bei gleicher Durchflussmenge deutlich mehr Kraft entfaltet und sich aufgrund seiner Trägheit gleichmässiger dreht. Allerdings benötigt es einen Wasserfall, während ein Schaufelrad auch ohne Wasserfall durch fliessendes Wasser angetrieben werden kann.

Verschiedene Dokumente aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert belegen, dass sich die Mühlräder je nach Bedarf der jeweiligen Mühle zwischen 6 und 10 Mal pro Minute drehten. Jedes Rad trieb Zahnräder an, die die Mahl-, Sieb- oder Granuliermaschinen antrieben. Wasserkraft wurde zwischen 1690 und 1940 für die Schiesspulverindustrie genutzt. In diesem Jahr wurden die letzten Mühlen (Nummern 23 und 24, die heute noch stehen) elektrifiziert.

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Restauriertes Wasserrad der Pulverfabrik St. Chamas

Unter den Mühlen verläuft ein breiter Kanal, der Wasser nach Süden leitete. Er ist heute ausser Betrieb.

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Kanal in der Pulverfabrik St. Chamas

Wir verlassen das Gelände durch das Tor Porte du Théâre de Verdure.

Aufmerksame Besucher werden auf den alten Karten bemerkt haben, dass sich die Anlagen auch näher an der Stadt befinden. Ähnliche Rampen führen hinauf zur Felswand, der Zugang ist jedoch wegen einer dort betriebenen Taubenvoliere versperrt.

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Treppe zu den alten Schwarzpulverhämmern

Wir kehren daher zum Bereich zwischen dem Gelände der ehemaligen Pulverfabrik und der Stadt zurück. Hier befanden sich die Verwaltung der Pulverfabrik sowie das Hauptquartier der Armee, die das Gelände verwaltete.

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Ausgang der Pulverfabrik über die Place de Gaulle

Bevor die Pulverfabrik errichtet wurde, gab es in Saint-Chamas wasserbetriebene Getreidemühlen. Die Ingenieure Ludwigs XIV nutzten dieselbe Wasserkraft und den Höhenunterschied zwischen Kanal und Gelände, um mit Fallhämmern Schiesspulver herzustellen.

Teile der Getreidemühlengebäude sind noch erhalten, werden aber heute in Privatbesitz bewohnt.

Nach dem Verlassen des Geländes biegen wir rechts ab, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren.

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Gebäude zwischen den alten Pulvermühlen und den Getreidemühlen

Quelle und weiterführende Info

Mit guten topographischen Wanderkarten ist man besser unterwegs: Diese Tour befindet sich auf der Karte IGN "Salon-de-Provence, Miramas", Massstab 1:25000, 3143OT.

Wenn du dich nicht mit einer Papierkarte herumschlagen willst, kannst du auch auf Karten-Apps am Handy zurückgreifen. Einerseits handelt es sich um die App Cartes IGN des amtlichen Kartendienstes. Allerdings benötigt es Zugang zum Datennetz und das ist in Schluchten oder abgelegenen Orten manchmal schwierig.

Alternativ kann man Apps nutzen, die Daten direkt auf dem Gerät speichern. Sie sind im Allgemeinen nicht kostenlos, kosten aber nicht viel. Wir verwenden hauptsächlich OSMAnd, Hier ist es möglich, Konturlinien, Reliefschattierungen, Markierungen und andere hinzuzufügen. Um diese Daten auf dem Handy zu speichern, benötigt man viel Platz.

Natürlich braucht es auch Zugang zu Satelliten für das GPS-Signal mit jeder App. In einigen Schluchten ist dies nicht der Fall. Verlasse dich daher nicht auf die angezeigte Position, sondern lies die Karte auf dem Handy so, wie du sie auf Papier lesen würdest. Die meisten Apps sind für Android und iPhone verfügbar. Die Anwendungen ermöglichen es in der Regel, die zurückgelegte Strecke aufzuzeichnen und auch die angebotenen GPS-Dateien zu jeder unserer Wanderungen einzublenden.

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Photo von Isidore Aubert/ECPAD/Défense (Quelle) unter der Lizenz PD am Stichtag 6. November 2025 hier ebenso übernommen. Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id8197)
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Neubau der Fabrik im Jahr 1916

Oben Miramas-le-Vieux.

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