Das Kloster Silvacane
Kulturelle und historische Sehenswürdigkeit
30 min
Park
Silvacane gehört, neben Sénanque und Le Thoronet, zu den drei grossen Zisterzienserklöstern der Provence. Es ist das älteste der drei und kann zur Gänze besucht werden, weil nach der französischen Revolution keine Ordensleute mehr zurückkehrten.
Es ist vor allem die doppelte Nacktheit der Mauern, die beeindruckt. Die Architektur der Zisterzienser ist grundsätzlich streng und kahl. Da die Gebäude ihrer Klosterfunktion entledigt sind, findet sich kein Möbel, welches die Wirkung der Geometrie der Architektur beeinträchtigen könnte.
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Westliche Fassade der Klosterkirche von Silvacane
Geschichte
Die Zisterzienser kamen 1144 aus Morimond (nordöstlich von Dijon) um hier Fuss zu fassen und sehr schnell den Aufschwung des Klosters herbeizuführen. Es wurden die Kirche und weitere Gebäude errichtet, auch eine Dependance wurde angelegt. Die Fürsten der Provence unterstützten die Mönche mit viel Geld.
Aber der Konflikt mit dem Kloster Montmajour bei Arles, kriegerische Auseinandersetzungen und schlechte Ernten schwächen die Gemeinschaft schon im 13. Jahrhundert. Das Ende kam mit schweren Überschwemmungen der Durance 1440. Das Kloster wurde verlassen und zu einer einfachen Pfarre. Die Hugenottenkriege setzten die Zerstörungen fort und nach der Revolution wurde die Anlage in einem Bauernhof umgewandelt.
Erst 1950 war es möglich, die Mauerreste wieder dem Staat zuzuführen und mit den Restaurierungen zu beginnen.
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Hauptschiff und Eingang der Klosterkirche von Silvacane im Weitwinkel
Beschreibung
Der ganze Bau ist aus grossen und fein gearbeiteten Quadern errichtet. Silvacane ist das Idealbeispiel der Zisterzienserarchitektur im Übergang vom romanischen zum gotischen Baustil. Die Rundbögen sind klassisch romanisch und die Kreuzrippengewölbe typisch gotisch.
Der Name des Klosters kommt vom Schilfgras (Silva Cannorum), welches früher im Überschwemmungsbereich der Durance wuchs.
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Zugang zum Kreuzgang, das Querschiff und der Kirchturm
Man kann die Klosterkirche, den Kreuzgang, den Kapitelsaal, den Schlafsaal und den Speisesaal besichtigen. All diese Gebäudeteile wurden im 13. Jahrhundert fertiggestellt.
Die Internetpräsenz der Abbaye de Silvacane (nur französisch) listet aktuelle Öffnungszeiten und Preise auf. 2023 kostet ein Einzelticket EUR8,-. Das Gebäude kann im Prinzip ganzjährig besichtigt werden.
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Fenster im Saal der Mönche
Öffentliche Anreise
Das Kloster befindet sich östlich des Dorfs Roque-d'Anthéron. Die Buslinien 86 (von Salon), 250 (von Aix) und 652 (von Pertuis) halten beim Kloster. Mehr Information unter Zou! (nur französisch), die Haltestelle heisst Silvacane (Roque d'Anthéron).
Anfahrt mit dem Auto
Der Standort befindet sich südlich des Lubéron-Massivs und südlich der Durance. Grob gesehen liegt der Kirchenbau auf halber Strecke zwischen Sénas im Westen und Pertuis bzw. Le-Puy-Sainte-Réparade im Osten.
Parken
Ein Parkplatz ist zwischen der Strasse und dem Eingang zum Kloster angelegt. Im Sommer ist er kostenpflichtig und leider für Autoeinbrüche bekannt.
Die Harmonie der Anlage wirkt besser, wenn man alleine in den Gebäuden ist. Obwohl Silvacane berühmt ist und viele Besucher kommen, klappt es durchaus nur mit wenigen anderen Leuten hier zu sein: in der Nebensaison früh nach der Öffnung um 10h oder an einem heissen Sommertag unmittelbar nach der Wiedereröffnung am Nachmittag um 14h. Der kleine Garten ermöglicht es, das Ensemble aus etwas Entfernung zu betrachten.
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Blick von einem Seitenschiff zum anderen in der Klosterkirche
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Westgang des Klosterhofs in Silvacane
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Garten im Kreuzgang von Silvacane
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Kreuzgang in Silvacane
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Kreuzrippengewölbe zwischen zwei Kolonnen im Kapitelsaal
Herausschreitend und wenn man vor der Empfangshalle nach links geht, gelangt man an die Ostseite und sieht den Kirchturm besser.
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Südost-Ansicht von Silvacane
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Klosterkirche und das Wasserbecken von Silvacane
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Silvacane von Aussen gesehen
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Spitzgewölbe im Schlafsaal des Klosters Silvacane