Sénanque, Gordes, Village de Bories und zurück nach Sénanque durch die Schlucht der Sénancole
Kulturelle aber auch körperlich anspruchsvolle Tageswanderung
Wanderung
einfach
3 h 45 min
ja
ja
Ortschaft
Bergausrüstung
Einführung
Man kann diese Tour grundsätzlich in allen Abschnitten beginnen, die Beschreibung startet jedoch im Norden in Sénanque und führt im Uhrzeigersinn weiter. Die Gründe sind folgende: Schatten im Aufstieg vom Kloster (auch im Hochsommer wenn man vor 9 Uhr startet), Ankunft in Gordes lange vor Mittag, um sich mit guten Produkten für die Jause einzudecken (Markt im Sommer am Dienstag), zum Village de Bories geht man wenn alle Mittagessen, also ist dort und auf der Strasse weniger los, Mittagsrast mit Möglichkeit zur Siesta auf den alten Terrassen in der Schlucht der Sénancole. Und den längsten Marsch heben wir uns für das Ende auf. Wenn man lange genug gejausnet und gedöst hat, dann gibt es auch in der Schlucht am Nachmittag wieder genug Schatten. Man muss dort nur lange genug rasten!
Die Fakten
7,6 km Gesamtstrecke
3 h 45 min Gehzeit
290 m Gesamthöhenunterschied
Orientierung einfach ausser in der Schlucht
Markierung 55% der Strecke
35% befestigte ruhige Nebenstrassen
30% leichte Wege
10% Feldwege
10% befestigte Landstrassen
5% befestigte Nebenstrassen Stadt
5% mittelschwere Wege
Gefahren bei Gewitter nicht in die Schlucht einsteigen
Kinder nur wenn sie entsprechende Geherfahrung haben
praktisch Picknick-Zeug
notwendig Bergschuhe, Wanderausrüstung und Wasser
GPS-Koordinaten (WGS84) des Start- und Endpunkts 43.930647,5.189106
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3164)
Kloster von Sénanque vom Weg nach Gordes gesehen
Der Weg ermöglicht Ausblicke, die man von der Strasse aus nicht haben kann.
Öffentliche Verkehrsmittel
Nur Gordes ist direkt öffentlich erreichbar: ein Bus pro Tag auf der Linie 917 zwischen Cavaillon und Apt, Informationen unter Zou! (nur französisch). Es macht Sinn, sich über das miese Angebot in den Tourismusbüros der Region zu beschweren.
Zufahrt mit dem Auto
Sénanque und Village des Bories sind einfach von Gordes zu erreichen und gut angeschrieben. Die enge Strasse (D117) zwischen Gordes und Sénanque ist im Sommer eine Einbahn. Um nach Gordes zurückzukommen muss man dann einen Umweg über Murs fahren.
Sinnvolle Parkplätze
Bei Sénanque und beim Village des Bories gibt es ausreichend und zudem kostenlose Parkplätze. Es ist besser nicht in den Ort Gordes zu fahren, Parkplätze sind dort in der Hochsaison Mangelware und auch gebührenpflichtig.
Tipps
Wegen der Länge der Tour ist ein Besuch des Klosters von Sénanque nicht empfehlenswert. Es ist besser, dies an einem anderen Tag zu machen. An christlichen Feiertagen, z.B. zu Ostern, kann hier sehr viel los sein. Die einstündige Führung ist für Kinder nur bedingt interessant.
Die ganze Region ist eine Zone mit hohem Waldbrandrisiko. Im Sommer aber auch in anderen Saisonen zu Zeiten mit grosser Trockenheit oder bei starkem Wind, kann der Zugang zu den Waldgebieten reglementiert sein. Folglich können die Strassen für den Verkehr gesperrt sein und/oder die Wege für Wanderer verboten werden. Aktuelle Auskunft: Karte zum Zugang zu den Wäldern im Département Vaucluse (nur französisch). Die Karte zeigt die Farben Grün, Gelb, Orange und Rot, die den Gefahrenstufen entsprechen.
Die Abschnitte
- Einfach zwischen Sénanque und Gordes (gut markierter GR-Fernwanderweg)
- Anschliessend ebenfalls einfach zum Village des Bories, hier weniger Schatten
- Schwieriger in Sachen Orientierung und Gelände, einige Markierungen können fehlen, der Weg im zweiten Teil der Schlucht kann leicht verwachsen sein.
Im Sommer ist es im ganzen Verlauf sehr heiss. In der Schlucht gibt es in der Regel keinen Tropfen Wasser, ebenso wenig im restlichen Verlauf der Tour. Trinkwasser gibt es nur in Sénanque (Eingangsbereich des Klosters), in Gordes und beim Village de Bories (in den Toiletten bei der Kasse). Verpflegen kann man sich nur in Gordes. In Sénanque und beim Village des Bories gibt es nicht mal Snacks.
Abschnitt 1: Sénanque - Gordes
➙ 2,9 km ... 1 h ➚ 70 m ➘ 105 m ↝ einfach
65% leichte Wege, mit Markierung
10% befestigte ruhige Nebenstrassen, wenig Markierung
25% befestigte Landstrassen, wenig Markierung
Die Anhaltspunkte
- Sénanque, 385 m, Startpunkt beim Parkplatz
- Wegweiser an der D117, Côte de Sénancole, 460 m, höchster Punkt
- Wegweiser La Rouguière, 370 m, Vorort von Gordes
- La Combe, 325 m, Taleinschnitt direkt vor Gordes
- Gordes, 350 m, sehenswerter Ort und Einkaufsmöglichkeit
Anstieg zur Stadt über den alten Verbindungsweg.
Der ansteigende Weg startet in der Mitte oder am unteren Ende des Parkplatz. So gelangt man auf den alten Verbindungspfad nach Gordes. Wir überqueren die sonst für den Verkehr gesperrte Versorgungsstrasse der Anlage. Der Weg steigt weiter an, man bleibt jedoch zuerst weit unter der Strasse nach Gordes. Nach einigen störenden Bäumen öffnet sich der Blick auf die Klosteranlage (Bild weiter oben). Hier hat man einen weit besseren und ruhigeren Standplatz als oben auf der Strasse, wo man nur ganz kurz stehen bleiben kann.
Wenn man vor 9 Uhr startet, bleibt man im Anstieg hier immer im kühlen Schatten, auch im Hochsommer.
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Wegweiser auf der Côte de Sénancole
Die Markierungen sind hier gut. (Côte bedeutet Hangschulter)
gorges = Schlucht
Der Weg erreicht oben die erwähnte Strasse von Gordes nach Sénanque, die ihr vielleicht für die Zufahrt benutzt habt. Man muss hier in Marschrichtung weitergehen (nach Gordes). Nach rund 100 m verlassen wir die Strasse wieder nach rechts und nehmen die zuerst etwas chaotisch anmutende Schotterstrasse (Wegweiser Côte de Sénancole, 460 m, nach Gordes, La Rouguière).
Das Bild zeigt die Schlucht der Sénancole von der Hangschulter. Dort unten kommen wir später zurück.
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Blick in die Schlucht der Sénancole, unser Rückweg
Der Wanderweg ist eindeutig und gut markiert, wir lassen einige andere Wege links und rechts liegen. Auf 427 m Seehöhe wird eine Schotterstrasse gequert.
Es geht immer weiter in Richtung Südosten, und der Weg führt nun zwischen Trockenmauern abwärts. Man sieht mehrere Bories (Trockensteinhütten) in der Nähe des Wegs. Das sind die ersten dieser Rundtour, aber sicher nicht die letzten. Dieser Abschnitt ist angenehm und malerisch, da uns hier alle möglichen Arten des Baus von Trockenmauern begleiten.
Nach einer Viertelstunde merkt man, dass man zur Hauptstrasse kommt und in die lautere Zivilisation eintaucht.
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Weitwanderweg GR6 am alten Pfad von Sénanque nach Gordes
Der gemütliche Pfad zwischen Steinmauern macht einen Rechtsknick, und schon geht es steil und holprig abwärts über einen Abschnitt, wo alte Karrenspuren gut zu erkennen sind. So gelangt man auf Asphalt, der uns nun länger begleiten wird (Wegweiser, 370 m, nach Gordes), hier unten links halten. Man schleift so in die viel befahrene D117 ein, der wir weiter in Richtung Gordes folgen (rechts abbiegen). Wir sind nun im Ortsteil La Rouguière. Einige Maulbeer- und Feigenbäume sind hier ab Ende August reif und können den sonst weniger netten Abschnitt versüssen.
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Alter Karrenweg
Nun auf der linken Strassenseite nach rot-weissen Markierungen Ausschau halten. Es gibt eine Abkürzung kurz nach und gegenüber dem Hôtel du Domaine de l'Enclos. Wenn man diese versäumt, ist es auch nicht schlimm, dann geht man die Strassenkehre aus, indem man die erste grosse Strasse links nimmt. Auf der Route de la Combe kommen wir am zentralen Parkplatz von Gordes (meist voll) vorbei und steigen weiter zum Dorfzentrum an. Dabei kommt man bei einigen netten aber teuren Hotels vorbei.
Abkürzung links
Kurze Besichtigung von Gordes: Das Dorf zählt zur Vereinigung der Schönsten Dörfer Frankreichs. Sehenswert ist die Burg im Zentrum, die Kirche (das Innere verdeckt allerdings die Grundmauern des 13. Jahrhunderts), Kapellen und die Strassen "en calade", eine regionale Art Pflastersteine hochkant einzusetzen um steilere Strassen befestigen zu können. Markt ist Dienstags zwischen Ostern und Allerheiligen.
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Place de la Mairie in Gordes, mittags leer
calade = Pflaster
église = Kirche
château = Burg
Von der Burg geht man über die Rue de l'Église abwerts zu den "caves" (Kellergewölben) und zum angeschriebenen "point de vue" (Aussichtspunkt). Die Aussicht ist nicht allzu berauschend, allerdings spazieren wir hier auf einer sehr schönen Calade. Bei dieser Methode werden die Steine senkrecht gesetzt um steilere Abschnitte decken zu können und das Abrutschen zu verhindern.
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Calades auf der Rue du Belvédère
Abschnitt 2: Gordes - Village des Bories
➙ 2,9 km ... 50 min ➚ 50 m ➘ 105 m ↝ einfach
15% befestigte Nebenstrassen Stadt, schlechte Markierung
85% befestigte ruhige Nebenstrassen, ohne Markierung
Die Anhaltspunkte
- Gordes, 350 m, sehenswerter Ort und Einkaufsmöglichkeit
- La Combe, 294 m, Taleinschnitt beim Verlassen vor Gordes
- Wegweiser Bel Air (an der D15), 315 m, Vorort von Gordes
- Les Grangiers, 265 m, Weiler von Gordes
- Village de Bories, 290 m, Freiluftmuseum (keine Imbisse)
Gordes in Richtung Village des Bories verlassen, leider entlang der Strasse.
Vom Belvédère wieder zurück bergauf und links in die Rue de la Porte de Savoie abzweigen. Hier entlang einiger schönen Häuser bergab (nun heisst sie Rue Jean Deyrolle) und so weiter bis in den Taleinschnitt. Unten angekommen folgen wir dem Hinweisschild "Point de vue" (Aussichtspunkt) aufwärts und nicht den anderen Markierungen, die abwärts führen. Die Betonstrasse führt zwischen netten Gärten zum besagten Aussichtspunkt. Entlang dieser kleinen Strasse, wo sich keine Autos hinverirren, hat man immer wieder gute Ausblicke auf Gordes, seine Villen und Hotels mit den Gartenanlagen. Man ist jedoch nicht hoch genug, um auch die Burg zu sehen. Das Photo wurde dort aufgenommen.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3170)
Gordes von Bel Air gesehen
Wir gehen weiter hinauf und kommen so ohne abzubiegen auf die Hauptstrasse D15, hier sieht man im Sommer Autotouristen verzweifelt Parkplätze suchen. Wir queren schräg die grosse Strasse und gelangen so in eine Gasse mit einem Sackgassenschild. Links befindet sich ein Wegweiser und rechts wird die Strasse durch eine Trockenmauer begrenzt. Nach einigen Metern herrscht Fahrverbot für Autos und nun gibt es beidseitig hohe Steinmauern, die schicke Villen verstecken. Kurz sieht man links die D15, wir gehen aber weiter geradeaus bis zum Weiler Les Grangiers (Wegweiser zum Village des Bories), hier rechts halten (der GR-Weitwanderweg Les Monts du Vaucluse geht gerade weiter).
Nun gibt es keine brauchbare Alternative zur Zufahrtsstrasse zum Museum. Ein paar Autos werden uns hier auf den nächsten Kilometer überholen. Wenn man allerdings in Sénanque um 10 Uhr gestartet ist, ist nun Mittag knapp vorbei, und es wird wenig Autos geben. Einige Bories sind im Wald versteckt, aber die Strasse bleibt eine fade Angelegenheit. Andere Wege würden jedoch weit mehr Gefälle aufweisen ohne wirklich ans Ziel zu führen.
Wegweiser Bel-Air und einzuschlagende Richtung
Wir kommen von rechts gegenüber hoch.
Besichtigung des Freilichtmuseums Village des Bories: Eintritt für Erwachsene EUR8.- (2024). So muss man nicht in irgendwelche Bories in den Feldern klettern, die ausserdem meist in Privatbesitz sind. Die einzelnen Arten von Bories sind kurz vorgestellt, die Besichtigung ist frei.
Die Bories stehen auf einem kahlen Kalkplateau. Im Sommer gibt es kaum Schatten ausser in den Steinhäusern selber. Wenn du nun einen Picknick-Platz suchst, siehe im weiteren Abschnitt!
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id2933)
Im Dorf Village des Bories bei Gordes
Abschnitt 3: Village des Bories - Gorges de la Sénancole - Sénanque
➙ 1,8 km ... 2 h ➚ 170 m ➘ 80 m ↝ einfach
30% leichte Wege, schlechte Markierung
45% Feldwege, ohne Markierung
20% mittelschwere Wege, alte Markierung
Die Anhaltspunkte
- Village de Bories, 290 m, Freiluftmuseum
- Sénancole, 230 m, trockenes Bachbett
- Talverzweigung, 265 m, rechts halten
- Schlucht: immer bestmöglichen unteren Pfad nehmen
- Abbaye de Sénanque, 380 m, sehenswert (keine Imbisse!)
- Parkplatz des Klosters, 385 m, Ende und zurück am Ausgangspunkt
Achtung! Nicht bei Gewitterneigung in das Tal der Sénancole absteigen, das sonst immer trockenliegende Tal kann sich schnell mit Wasser füllen. Der Fall tritt nur sehr selten ein und noch weniger im Sommer, aber man sei besser gewarnt. Das Tal wurde ja durch Wasser geschaffen und sein Einzugsgebiet ist recht gross. Die Schlucht ist nur an wenigen Stellen sehr eng, man kann also immer auf Anhöhen flüchten, aber das Gelände bleibt abseits des Talbodens steinig und unwegsam. Auch nur ein wenig Wasser von vorangehenden Regen im Bachbett kann störend sein, immerhin muss man mehrmals das Bachbett queren. Die einzigen brauchbaren Ausstiege aus der Schlucht bei Problemen sind folgende:
- Auf der Höhe des Village des Bories, 245 m: rechts am markierten Weg wieder zum Village des Bories ansteigen.
- Bei der Talverzweigung, 265 m: hier besteht ebenfalls die Möglichkeit scharf rechts wieder aufs Plateau zu kommen und über La Basse Juverde nach Gordes zu gelangen. Von der Talverzweigung aus kann man auch links in die Grande Combe abzweigen und später aus dieser Schlucht nach Westen aufsteigen (immer links halten), dies bringt einen aber recht weit von der Zivilisation weg.
- 500 m nach der Talverzweigung, 290 m: markierter Weg rechts hinauf nach Les Dilais: man kommt so zurück auf den Abschnitt zwischen Sénanque und Gordes.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3172)
Pfad auf den alten Kulturterrassen im Tal der Sénancole
Man findet hier noch Bäume aus der Zeit als diese Terrassen noch bewirtschaftet waren.
ferme = Bauernhof
GR = Weitwanderweg
hab. troglodytes = Felswohungen
Um in die Schlucht der Sénancole zu gelangen: vom südlichen (unteren) Parkplatz gerade aus bergab nach Süden gehen. Eine alte gepflasterte Strasse führt über einen bewaldeten Rücken abwärts und an einem alten Bauernhof vorbei. Kurz vor dem Talboden rechts auf einen Pfad abzweigen (weiter unten folgt eine weitere Verzweigung mit dem GR-Weitwanderweg Tour des Monts de Vaucluse). So gelangen wir von unten in das Tal der Sénancole.
Nun den gelben, manchmal auch blauen Markierungen folgen. Man geht auf alten Kulturterrassen, zuerst rechts des Bachbetts. Einige Trockensteinbauten und auch eine grosse verbaute Halbhöhle sind links auszumachen. Zu all diesen Ruinen führen Seitenwege hin, aber es herrscht überall grosse Einsturzgefahr!
Ausgehend vom Village de Bories gibt es einen anderen markierten Weg in die Schlucht. Er führt zunächst nach Westen und erreicht dann die Talverzweigung (siehe unten). Er ist kürzer, hat aber das Manko nicht an den alten Terrassen vorbeizuführen, dabei kann man hier so toll rasten und Mittagsschläfchen halten. Bei den Höhlenwohnungen würde man auch nicht vorbeikommen.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3173)
Ruine Maison de la Croix des Baux
Kurz nach der verbauten Halbhöhle auf der linken Talseite folgt direkt rechts neben dem Weg ein altes Wein-Steinbecken (Photo), das ursprünglich von einer Borie überdacht war. Man presste vor Ort die Weintrauben und fing darin den Most auf. Der Most wurde hier nicht gelagert, aber er war einfacher (weil weniger) zu transportieren als die ungepressten Trauben. Im Département Vaucluse gibt es noch viele auch besser erhaltene so genannte "cuves vinaires rupestres".
Der Weg wechselt öfters die Talseite, aber die Sénancole sollte immer trocken sein. Trotzdem auf Gewitter achten und gegebenenfalls aussteigen!
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3174)
Steinbecken für Most im Tal der Sénancole
grotte = Höhle
combe = Schlucht
Im Tal ist es schwer, sich zu verlaufen. Allerdings gibt es rund 1 km nach dem Einstieg eine wichtige aber schlecht markierte Schlüsselstelle. Es handelt sich um eine Talverzweigung, ein markanter Felsen (Photo) kennzeichnet diesen Bereich. Auch überschreitet man an dieser Stelle eine kleine Fundamentmauer, die den Weg quert. Hier muss man sich rechts halten, das Bachbett queren und auf das andere Ufer kraxeln (je nach Ausspülungsgrad). Links gibt es einen viel bequemer wirkenden Weg, dieser führt aber in ein falsches Tal (Grande Combe). Erst wenn man am anderen Ufer steht, sieht man den Wegweiser.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. Die Erlaubnis zur Verwendung unter Provence-Guide.net wurde freundlicherweise am 10. Oktober 2019 erteilt. (id3175)
Markanter Felsen an der Talverzweigung
Links das Tal der Grande Combe (weiter hinten Combe de Douin) und rechts geht es für uns in der Schlucht der Sénancole weiter.
Nach der Verzweigung der Täler braucht man nur dem weiteren Talverlauf folgen. Das Tal verjüngt sich immer wieder. Kurz nach der Verzweigung folgt rechts eine kleine Durchgangshöhle (Photo), die man einfach durchschreiten kann.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3176)
Kleine Durchgangshöhle im Tal der Sénancole
Einige Minuten später, wenn das Tal einen Bogen nach links macht, zweigt ein Weg nach rechts ab, quert das Bachbett und steigt anschliessend recht schnell an. Das ist ein markierter Wanderweg, der über Les Dilais nach Gordes oder Sénanque über das Plateau führt. Hier nicht aufsteigen sondern im Tal bleiben!
In einem engen Talabschnitt hat sich die Sénancole in die Seitenwand gegraben und einen überhängenden Abschnitt im Kalk geschaffen. Die alte Steinmauer zeugt davon, dass Hirten hier früher ihre Tiere zusammenpferchten (Photo).
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3177)
Grosse Halbhöhle in der Schlucht der Sénancole
Der Weg wechselt öfters die Seite, steigt öfters relativ hoch auf der linken Talseite an, jedoch selten am rechten Talhang (wo nur der Weg nach Les Dilais hochgeht). Wir bleiben weiter im Tal, der Weg ist jetzt definitiv nicht mehr für Turnschuhtouristen empfohlen, gute Bergschuhe bieten den besten Halt. Sparsame Markierung mit blauen Punkten.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3178)
Wanderer auf einer kleinen Schutthalde
Alle Bachübergänge müssen gefurtet werden, aber es gibt so gut wie nie Wasser in der Sénancole. Bitte trotzdem die Warnhinweise am Anfang des Abschnitts beachten!
Wir hatten hier versucht, direkt im Bachbett zu gehen, dorniges Gebusch vereitelte aber schnell den Versuch.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3179)
Der Weg kreuzt abermals das Bachbett
Hier gibt es keinen offiziellen Wanderweg mehr, aber der Weg ist blau markiert und wahrscheinlich durch Jäger gut frei gehalten. Es gibt hier stachelige Macchia, aber wir kamen auch in kurzen Hosen und T-Shirts ohne viel Kratzer durch.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3180)
Weg im Tal der Sénancole südlich von Sénanque
Manchmal steigt der Weg im Fels an, diese Abschnitte sind aber immer kurz und nicht sehr hoch. So umgeht man hohe Stufen im Talboden oder zu stark verwachsene Abschnitte.
Man gelangt auf dem Weg von Süden zum Kloster von Sénanque, jedoch gibt es hier keinen offiziellen Eingang. Die Anlage wird rechts umgangen bis man zum Haupteingang und am Parkplatz dahinter zu unserem Ausgangspunkt zurück kommt.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id3181)
Wanderin auf einem kurzen felsigen Übergang
Besuch der Abbaye de Sénanque: EUR8,50 für Erwachsene 2024, die fachlich gute Führung dauert über eine Stunde, ist also nichts für Kinder. Achtung, in der Nebensaison sind die Öffnungszeiten stark eingeschränkt.
Quelle und weiterführende Info
Mit guten topographischen Wanderkarten ist man besser unterwegs: Diese Tour befindet sich auf der Karte IGN "Cavaillon, Fontaine-de-Vaucluse, Parc naturel régional du Luberon", Massstab 1:25000, 3142OT.
Wenn du dich nicht mit einer Papierkarte herumschlagen willst, kannst du auch auf Karten-Apps am Handy zurückgreifen. Einerseits handelt es sich um die App Géoportail des amtlichen Kartendiensts IGN. Allerdings benötigt es Zugang zum Datennetz und das ist in Schluchten oder abgelegenen Orten manchmal schwierig.
Alternativ kann man Apps nutzen, die Daten direkt auf dem Gerät speichern. Sie sind im Allgemeinen nicht kostenlos, kosten aber nicht viel. Wir verwenden hauptsächlich OSMAnd, Hier ist es möglich, Konturlinien, Reliefschattierungen, Markierungen und andere hinzuzufügen. Um diese Daten auf dem Handy zu speichern, benötigt man viel Platz.
Natürlich braucht es auch Zugang zu Satelliten für das GPS-Signal mit jeder App. In einigen Schluchten ist dies nicht der Fall. Verlasse dich daher nicht auf die angezeigte Position, sondern lies die Karte auf dem Handy so, wie du sie auf Papier lesen würdest. Die meisten Apps sind für Android und iPhone verfügbar. Die Anwendungen ermöglichen es in der Regel, die zurückgelegte Strecke aufzuzeichnen und auch die angebotenen GPS-Dateien zu jeder unserer Wanderungen einzublenden.
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Klosterkirche der Abtei von Sénanque und das Lavendelfeld