Schlucht Sauts du Cabri
Durch den Wasserfall in der Schlucht des Caramy
Kraxeln
mittel
1 h 30 min
nein
ja
nein
Bergausrüstung
Einführung
Der Caramy ist ein Bach im Kalkbereich hinter der Küste. Nicht weit nach der Quelle hat das Gewässer eine kleine Schlucht ausgebildet, die aber alle Merkmale und Qualitäten von grossen Canyons weiter im Norden aufweist. An der Engstelle befindet sich der Wasserfall Sauts du Cabri, er besteht aus einer Vielzahl kleiner Wasserfälle, die mehr oder weniger vom herabgefallen Blockwerk bedeckt sind. Unsere Route führt direkt durch das Labyrinth aus Felsen und Wasser. Wenn sich das Tal öffnet und der Bachlauf ruhiger wird, furten wir und steigen wieder auf das Plateau hinauf. Hier erwartet uns ein neu angelegter Abschnitt des GR99 durch ein wildes Karstgebiet. Die Weglänge ist kurz, die Höhenunterschiede gering, die Tour ist aber sehr anspruchsvoll einzustufen.
Die Fakten
4 km Gesamtstrecke
1 h 30 min Gehzeit
90 m Gesamthöhenunterschied
Orientierung schwierig im engen Schluchtbereich
Markierung 50% der Strecke
45% Forststrassen
20% ausgesetzte Pfade
15% mittelschwere Wege
10% Wege mit Kletterpassagen
5% im Bachbett
Gefahren Hochwasser, Felssturz
Kinder ab 12 Jahre mit entsprechender Erfahrung
praktisch Picknick-Zeug
notwendig Bergschuhe, Wanderausrüstung und Wasser
GPS-Koordinaten (WGS84) des Start- und Endpunkts 43.364972,5.913322
Öffentliche Verkehrsmittel
Man gelangt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zum Ausgangspunkt. Obwohl es mehrere Zufahrtsstrassen gibt, ist keine schnelle Zufahrt möglich. Die nächste Stadt mit Taxis ist Brignoles, das ist 18 Kilometer östlich.
Zufahrt mit dem Auto
Die Runde befindet sich in einem weder besiedelten noch bewirtschafteten Gebiet südlich zwischen Saint-Maximin-la-Sainte-Baume und Brignoles (Ausgangspunkt GPS 43.364972, 5.913322).
Von Saint-Maximin kommend, nimmt man die D4 nach Mazaugues. Man quert den Canal de Provence und bleibt auf der darauffolgenden Kreuzung gerade aus. Später führt die Strasse über zwei markante Kehren, welchen weitere enge Kurven folgen. Man erreicht so das Plateau und die Strasse wird gerader. Nun hält man Ausschau nach einem Denkmal linker Hand. 400 Meter weiter auf der Strasse kommen wir in einem Bereich mit einer Vielzahl abzweigender Forststrassen. Hier liegt der Ausgangspunkt. Wenn man einen Transformator rechts sieht, dann ist man 50 Meter zu weit gefahren.
Von Brignoles folgt man der Beschilderung nach Tourves und weiter nach Mazaugues. Man gelagt über zwei markante Kehren und folgt den Beschreibungen weiter oben von Saint-Maximin.
Von Mazaugues folgt man der Beschilderung nach Saint-Maximin. Wenn man rechter Hand ein Photovoltaik-Feld sieht, befindet man sich 500 Meter vor dem Ausgangspunkt. Wenn man an einem Trafo linker Hand vorbei fährt, ist man in 50 Metern da.
Sinnvolle Parkplätze
Neben der Strasse gibt es überall Platz zum Parken. Man kann auch 500 Meter über eine holprige und ausgewaschene Forststrasse in Richtung Schlucht vorfahren. Man quert eine Betonbrücke in marodem Zustand und kurz darauf folgt ein grosser offener Platz zum halten.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id4282)
Tiefe Risse im Karst des Plateaus Caïre de Sarrasin
Tipps
Die Tour sollte an Regen- und Gewittertagen gemieden werden. Auch nach langen Regenfällen ist zu viel Wasser in der Schlucht. Nicht an Stellen bergab springen, wo man nicht mehr zurück könnte. Die Orientierung ist schwierig und man muss immer auch den Rückweg finden können. Hochwasser und Felsstürze können die Situation vor Ort verändern oder Durchgänge unmöglich machen. Nicht alleine durch die Schlucht gehen, hier kommen nur sehr wenige Leute vorbei. Bei allen Öffnungen im Boden besonders achtsam sein, auch am markierten Weg am Plateau (Abschnitt 3). Als Unterstand kann man nur die natürlichen Felsvorsprünge nach den Schlüsselstellen nutzen.
Der GPS-Empfang ist in der Schlucht sehr schlecht und abschnittweise unmöglich. Die Geräte zeigen falsche oder unterbrochene Tracks an. Rund um die Engstelle muss den Anweisungen im Text folge geleistet werden, folgt man dem GPS-Signal, würde man am falschen Ufer gehen!
Es gibt keine Trinkwasserquellen im Verlauf der Wanderung. Der Bach fliesst durch ein ehemaliges Bergwerksgebiet und bietet daher kein sicheres Trinkwasser.
Die ganze Region ist eine Zone mit hohem Waldbrandrisiko. Im Sommer aber auch in anderen Saisonen zu Zeiten mit grosser Trockenheit oder bei starkem Wind, kann der Zugang zu den Waldgebieten reglementiert sein. Folglich können die Strassen für den Verkehr gesperrt sein und/oder die Wege für Wanderer verboten werden. Aktuelle Auskunft: Karte zum Zugang zu den Wäldern im Département Var (auch englisch). Die Karte zeigt die Farben Grün, Gelb, Orange und Rot, die den Gefahrenstufen entsprechen.
Die Abschnitte
- Der holprigen Forststrasse folgen und in das Bachbett wechseln. Die Schwierigkeiten beginnen am Ende dieses Abschnitts
- Durch die Steinbrocken und über den Wasserfall, den Bach furten und auf das Plateau hinauf zurück
- Dem Weitwanderweg GR99 durch die Karstzone folgen und zurück zum Ausgangspunkt
Abschnitt 1: D64 - Barrage de la mine
➙ 1 km ... 20 min ➚ 0 m ➘ 20 m ↝ anspruchsvoll
55% Forststrassen, ohne Markierung
20% mittelschwere Wege, ohne Markierung
25% Wege mit Kletterpassagen, ohne Markierung
Die Anhaltspunkte
- D64, 360 m
- Brücke, 360 m
- Flussbett des Caramy, 350 m
- Alter Damm, 340 m
Ein einfacher Anfang der Tour, doch schon am Ende dieses Abschnitts wird es kompliziert.
Achtung! Die Empfehlungen weiter oben gelten ab dem Ende dieses Abschnitts!
monument = Denkmal
pont = Brücke
vers = nach
Der Ausgangspunkt ist unter der Zufahrt mit dem Auto erklärt. Man findet hier eine Forststrasse, welche grundsätzlich gerade nach Osten verläuft, aber in diesem flachen Bereich gibt es viele Verzweigungen und die vorangehende Fahrer haben manchmal parallele Wege gesucht. Man muss stur in dieser Richtung weiter, denn zuletzt führt nur diese Forststrasse über die einzige Brücke, die wir queren müssen. Die alte Stahlbetonkonstruktion ist arg ramponiert, das Stahl der Armierung schaut bereits heraus.
Dieser ganze Zugangsbereich, die Brücke, die Bauten in der Schlucht und auch weiter im Osten gehen alle auf ein grosses Bauxit-Bergwerk zurück, welches hier bis 1985 aktiv war. Rund 10 Schächte gingen bis zu 300 Meter tief in den Boden. Grosse sterile Flächen sind alte und einplanierte Abraumhügel. Das ehemalige Schürfgebiet befand sich zwischen Mazaugues im Süden und Tourves im Norden.
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Gelbe zwergenhafte Schwertlilie im Karstgebiet
pont = Brücke
vers D64 = zur Strasse D64
cairn = Steinmann
Der kleine Bach unter der Brücke ist der Caramy, er ist für die Schlucht weiter flussabwärts verantwortlich. Ca. 15 Meter nach der Brücke zweigt links ein Weg nach Norden ab, diesen nehmen wir, um in die Schlucht zu gelangen. Er wird schnell zu einem schmalen Pfad, welcher entlang einer Felskante weiterführt. Die Stufe ist nicht besonders hoch, beim Voranschreiten sehen wir einen weiteren Weg auf der unteren Ebene, wir müssen dort hinunter und suchen einen Abstieg zwischen den Felsen. Hier in der selben Richtung weiter.
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Weg an der Felskante flussabwärts der maroden Brücke
Man erblickt zwischendurch den Bach durch die mit Flechten überzogenen Eichenäste. Doch unser Weg führt und vom Bachbett weg und wir halten links Ausschau nach einem Steinhaufen, der den Abstiegt zum Wasser markiert (Photo).
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Steinmann beim Abstieg ins Flussbett
Unten angekommen gehen wir am gleichen Ufer flussabwärts. Wir wechseln vorerst nicht das Ufer. Man geht über Felsen und Schotterflächen, der Weg ist recht gut zu erkennen.
Achtung: wenn man hier schon nicht mehr durchkommt ohne tief durch das Wasser zu waten, so sollte man umkehren, denn die Engstelle weiter unten könnte überschwemmt und unpassierbar sein. In diesem Fall kann man doch noch einen Grossteil der Tour geniessen indem man zum Steinmann zurückkehrt und sich links hält. Man kommt so auf die Forststrasse am Ende des Abschnitts 3 und auf den Weitwanderweg GR99, den man hin und zurück begehen kann.
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Im Flussbett des Caramy, noch vor den Wasserfällen
Beim Vordringen verengt sich die Schlucht langsam. Mehrere grosse Felsblöcke scheinen den Weg zu versperren. Man muss sie oft rechts umgehen, also zwischen Felsblock und der Felswand der Schlucht. Manchmal steigt der Weg auch an, doch er kommt nach der Engstelle wieder auf das ursprüngliche Niveau.
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Weg zwischen Felsen oberhalb der Wasserfälle
Trotzdem steigt der Weg langsam an, der Bach plätschert weiter unten dahin, nun auch immer öfters vollkommen mit grossen Felsen bedeckt. Man wandert somit auf einer Hangschulter rund 15 Meter über Wasser. Durch Bäume erkennen wir bald einen alten Staudamm im Bachbett.
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Erste Ansicht des alten Damms am Caramy
Wir müssen dort hinunter, aber zuvor geht es hangquerend weiter. Teilweise muss man auch über ausgewaschene Felsrinnen, Äste und Wurzeln bieten jedoch gute Haltegriffe.
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Mit Hilfe der Wurzeln kommt man über diesen Wegabschnitt
barrage = Damm
sous surplomb = unter Überhang
remontée en amont = flussaufwärts
pont en ruine = kaputte Brücke
corniche = Felsrand
Unser Weg gelangt in einem steilen und bewaldeten Felsbereich, hier scheint er sich zu verlieren. Unten links befindet sich der Damm. Wenn wir genau auf dessen Höhe sind, gehen wir noch ein wenig auf dem felsigen Untergrund vor. Hier kann man alte, in den Fels geschlagene Stufen erkennen, die schräg nach unten führen! Sie sind stark abgenützt, helfen uns aber zum Damm hinunter zu kommen.
Dieser Damm kanalisierte Wasser in einem Druckrohr, daraus wurde weiter unten Strom für die das Bauxit-Bergwerk gemacht. Man kann über die Mauerkrone vorgehen, das Bauwerk ist noch gut in Schuss. Von der Mitte sehen wir, dass wir noch am oberen Ende des Abbruchs sind, wo sich die Sauts du Carbi hinunterstürzen. Der Abstieg beginnt hier.
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Abstieg auf abgenutzten Stufen zum Damm im Caramy-Flussbett
Der weisse Fels neben dem Baumstamm ist die Dammkrone, welche wir erreichen wollen.
Abschnitt 2: Sauts du Cabri
➙ 1 km ... 30 min ➚ 70 m ➘ 20 m ↝ sehr anspruchsvoll
25% Wege mit Kletterpassagen, ohne Markierung
10% mittelschwere Wege, ohne Markierung
30% im Bachbett, ohne Markierung
35% mittelschwere Wege, ohne Markierung
Die Anhaltspunkte
- Alter Damm, 340 m
- Felsüberhang, der Wasserfall und die Mine, 330 m
- Caramy furten, 320 m
- Aufstieg auf das Karstplateau, 390 m
Wir schreiten rechtsufrig durch das Blockgewirr, queren später trocken auf die andere Seite in eine grosse Halbhöhle. Weiter unten queren wir wieder den Bach und steigen auf das Plateau im Osten an. 2018 befanden sich in den schwierigen Stellen rosa Markierungspunkte, die jedoch weder offiziell noch konsequent angebracht sind.
Achtung: nie von einem Fels zum anderen springen ohne einen Rückweg zu haben. Der Text und die Bilder beschreiben die einfachste Route genau, jedoch Hochwasser und Felsstürze können die Lage verändern oder verschlechtern.
Saut heisst Sprung und Cabri, provenzalisch, heisst Ziege. Es handelt sich also nicht um einen grossen Wasserfall sondern um viele kleine Ziegensprünge.
Wir kehren zum Punkt zurück, wo wir auf die Dammkrone gelangten. Auf dieser Seite führen auch Reste von gemauerten Stufen abwärts zu einem flachen Felsen am Wasser.
Die folgenden Meter verlaufen immer am rechten Ufer und so nahe wie möglich an der Felswand. Einige Durchstiege können mit Treibholz verstopft sein, man wird darüber klettern oder sogar seinen Weg freiräumen müssen.
Das Photo zeigt den ungefähren Wegverlauf oberhalb und unterhalb des Damms. Es wurde am Damm aufgenommen.
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Wegverlauf über und unter dem Damm im Flussbett
Eine erste Engstelle muss durchschritten werden, unter Umständen muss man den Rücksack abnehmen und sich entsprechend verwinden, um durchzukommen.
Das Bild zeigt den Ausschnitt des oberen wo der Pfeil eingetragen ist. Man sieht man eine diagonale Öffnung über dem Treibholz, hier müssen wir durch!
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id4264)
Schmaler Durchstieg unterhalb des Damms
Unmittelbar danach erwartet uns eine weitere schwierige Stelle, obwohl wir knapp dahinter einen einfacheren Weg ausmachen können.
Ein neuerer und kantiger Stein ist herabgefallen und liegt ungut in einer Mulde. Man kann nicht rechts hinter dem Felsen durch und man muss links um ihn herum. So müssen wir auf den rundlicheren Felsen dahinter klettern.
Das Photo zeigt den empfohlenen Wegverlauf.
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Wegverlauf auf einem Felsen unterhalb des Damms
Hinter dem rundlicheren Felsen müssen wir rund zwei Meter mehr schlecht als recht in das Loch hinab. Das geht, wenn man den Felsen gegenüber zur Hilfe nimmt. Unten in der Mulde liegt Treibholz, dieses sollte man vor dem Belasten mit dem ganzen Körpergewicht auf Tragfähigkeit testen. Danach sogleich wieder gegenüber hinauf.
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Ansicht vom runderen Felsen flussabwärts
Wieder in einfacherer Umgebung, gehen wir in die sich aufweitende Schlucht vor. So verlassen wir erstmals ein wenig die rechte Felswand.
Wir peilen zuerst die rötliche Abraumhalde hinten an, aber nach den letzten Bäumen halten wir uns mehr links.
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Von den Felsblöcken hinaus in den Talboden
Wir gelangen auf eine offene Stelle mit sandigem Boden, doch vor uns stellen sich wieder Felsblöcke auf, hier handelt es sich um grosse Quader mit relativ flacher Oberfläche. Auf diesen Felsen werden wir den darunter fliessenden Bach queren, ihn aber hier nicht zu Gesicht bekommen. Wir halten eine strikte Nord-Richtung beim Queren bei.
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Blick zurück nach den Engstellen zwischen den Felsen
Indem wir auf Felsen aufsteigen, queren wir den Bach.
Man steigt in der Spalte mit dem Baum rechts im Bild ab.
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Über flache Felsen zum linken Ufer
Wir springen von Fels zu Fels. Gegenüber treffen wir wieder auf rundere Felsen, die mit Moos bewachsen sind. Vorne erblicken wir einen rötlichen Erdhang, es handelt sich um Abraum vor einem Mineneingang, an welchem wir später vorbeikommen.
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Ausstieg zum linken Ufer des Caramy
Unter den Bäumen halten wir uns allerdings links und gehen unter den Felsüberhang vor. Links oben sehen wir zu unserer Abstiegsroute und auch zum Wehr zurück.
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Blick zurück zum alten Damm
Rechts können wir unter dem Felsvorsprung rund 50 Meter lang hochgehen. Man kommt bei einem flachen Höhleneingang und Graffiti von Minenarbeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts vorbei. Allerdings endet dieser breite und natürlich überdachte Weg ohne Ausstiegsmöglichkeit in der Felswand.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id4272)
Überhang in der linksufrigen Felswand des Caramy
Für den weiteren Verlauf gehen wir aus dem Felsüberhang talauswärts vor auf die rote Abraumhalde (hier liegt ein Schienenteil der Grubenbahn herum). Von oben, auf dem abgeflachten Hügel, hat man eine gute Aussicht auf die hier sehr viel breitere Schlucht. In der Felswand befindet sich ein Eingang in die Mine. Die Türe fehlt und man kann hinein, aber wir empfehlen draussen zu bleiben.
Am anderen Ende des Walls nehmen wir den hinabführenden Weg. Er führt uns direkt ans Wasser und hier müssen wir einen geeigneten Übergang finden. Die alte Brücke, nur noch aus zwei verbogenen alten Schienen bestehend, kann nicht mehr benutzt werden, etwas weiter flussabwärts gibt es vermeintlich griffige Felsen (die inoffizielle Markierung führt hier her), sie sind aber doch recht rutschig. Noch weiter unten wird der Bach breiter und führt über Schotterbänke. Hier kamen wir im Frühjahr mit hohen Bergschuhen trocken durch.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id4273)
Den Bach Caramy furten ohne die Schuhe auszuziehen
Man kommt anschliessend zurück zur kaputten Brücke. Nun kann man etwas den Bach flussaufwärts ansteigen, doch bald steht man an Felsen an. Der Caramy führt hier über glatte Felsplatten
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Der Caramy mit seinen Ziegensprüngen
Die ehemalige Brücke markiert auch unseren weiteren Weg auf das Plateau. Es handelt sich um den alten Weg zur Mine. Er ist schon lange nicht mehr gepflegt und ist mit Steinen verschiedener Grössen übersät. Er ist recht mühsam zu begehen, auch handelt es sich hier um den einzigen nennenswerten Anstieg auf der ganzen Tour. Verschiedene offene Stellen bieten jedoch einen guten Ausblick in die Schlucht und auch zurück zu Abschnitten, welche wir durchschritten hatten.
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Blick von den Serpentinen zur Engstelle der Schlucht
Wir kommen am Plateau auf einen Forststrasse mit tiefroter Erde und nehmen die Verzweigung rechts.
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Forststrassenkurve am Plateau Caïre de Sarrasin
Abschnitt 3: Karst de la Caïre de Sarrasin Ouest
➙ 2 km ... 40 min ➚ 20 m ➘ 50 m ↝ mittel
40% ausgesetzte Pfade, mit Markierung
60% Forststrassen, wenig Markierung
Die Anhaltspunkte
- Plateau, 390 m
- Karstgebiet und Aussichtspunkte
- Forststrasse, 375 m
- Strasse D64, 360m
Querung eines grossen und stark verkarsteten Gebiets auf dem neuen Verlauf des Weitwanderwegs GR99.
corniche = Felskante
Keine 20 Meter weiter steht ein erster Wegweiser, der auf die seit 2018 neue Route des GR99 weist. Wir folgen nun den weissen und roten Markierungen. Aber man muss im ganzen Verlauf achtsam bleiben: die Markierungen sind klein und wurden sparsam aufgebracht, der Weg ist nicht gut ausgetreten und es ist unklar ob er es je wird. Vor allem queren wir aber stark zerklüfteten Karst mit tiefen Löchern und breiten Spalten. Wegen der Vegetation sieht man diese Öffnungen meist erst recht spät. Aber dies bietet auch den Reiz dieses Abschnitts.
Wir steigen ein letztes aufwärts an: in der Felsspalte im Bild an (Markierung rechts).
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id4277)
Anstieg des Weitwanderwegs GR99 in das Karstgebiet Caïre de Sarrasin
Oben kann man zur Kante vorgehen und hier hat man den besten Blick über die Schlucht. Links befindet sich die Engstelle Sauts du Cabri (im Bild in der Mitte).
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id4278)
Blick von der Felskante in die Aufweitung der Schlucht
Man kann entlang der Kante einige Zeit vorgehen, jedoch wird das Gelände bald recht chaotisch und verwachsen. Der offiziell markierte Weg biegt vor einem markanten Felsgebilde (Photo) nach links ab.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id4279)
Felsformationen am Schluchtrand
Auf rund 100 Metern befinden wir uns nun auf einer alten Forststrasse. Doch bald geht der GR99 wieder rechts ab (Wegweiser). Hier beginnt der richtig verkarstete Abschnitt. Man geht zuerst über grosse und flache Abschnitte, wo nur Buchsbaum wächst. Echte Bäume wachsten nur in und aus den Spalten.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id4281)
Der Weg GR99 am Karstplateau Caïre de Sarrasin
Der Weg scheint keiner natürlichen Gegebenheit zu folgen, nur im Luftbild erkennt man, dass man die grössten Spalten umgeht. Trotzdem kommt man recht nahe an so manchen tiefen Riss heran.
Kleinere Spalten werden direkt am Weg überschritten. Man kann hier versucht sein, einige dieser Karstformen näher zu untersuchen, in einige Spalten kann man einfach absteigen. Aber zuvor sollte man sich gut orientieren. Wenn man den Weg nicht mehr findet, ist man zwar nicht gänzlich verloren, denn die nächste Forststrass verläuft keine 150 Meter weiter östlich. Das Gelände ist jedoch extrem zerklüftet und überwuchert, eine wilde Querung entspricht hier einer regelrechten Expedition.
Wir landen auf einer Forststrasse, auf welcher wir rechts zum Ausgangspunkt zurückkommen. 100 Meter weiter folgt eine Y-Verzweigung. Rechts kommt man auf den Weg vom Zustieg zur Schlucht und zur alten Betonbrücke. Von dort ist man in 500 Metern bei der Hauptstrasse D64.
Wenn man sein Auto nach der Betonbrücke geparkt hat, geht man links und bei der darauf folgenden Wasserzisterne rechts vor.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id4283)
Sprung über einen Felsspalt am Weg GR99
Quelle und weiterführende Info
Mit guten topographischen Wanderkarten ist man besser unterwegs: Diese Tour befindet sich auf der Karte IGN "Signes/Tourves/Massif de la Sainte-Baume", Massstab 1:25000, 3345OT.
Wenn du dich nicht mit einer Papierkarte herumschlagen willst, kannst du auch auf Karten-Apps am Handy zurückgreifen. Einerseits handelt es sich um die App Géoportail des amtlichen Kartendiensts IGN. Allerdings benötigt es Zugang zum Datennetz und das ist in Schluchten oder abgelegenen Orten manchmal schwierig.
Alternativ kann man Apps nutzen, die Daten direkt auf dem Gerät speichern. Sie sind im Allgemeinen nicht kostenlos, kosten aber nicht viel. Wir verwenden hauptsächlich OSMAnd, Hier ist es möglich, Konturlinien, Reliefschattierungen, Markierungen und andere hinzuzufügen. Um diese Daten auf dem Handy zu speichern, benötigt man viel Platz.
Natürlich braucht es auch Zugang zu Satelliten für das GPS-Signal mit jeder App. In einigen Schluchten ist dies nicht der Fall. Verlasse dich daher nicht auf die angezeigte Position, sondern lies die Karte auf dem Handy so, wie du sie auf Papier lesen würdest. Die meisten Apps sind für Android und iPhone verfügbar. Die Anwendungen ermöglichen es in der Regel, die zurückgelegte Strecke aufzuzeichnen und auch die angebotenen GPS-Dateien zu jeder unserer Wanderungen einzublenden.
Diese Seite wurde 722 Mal seit dem 20. März aufgerufen.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id2919)
Wassertank am westlichen Teil des Karstplateaus Caïre de Sarrasin