Wanderung zwischen den Rochers des Mourres
Geologisches Kuriosum in im menschlichen Maßstab
Spaziergang
einfach
1 h 45 min
ja
ja
Ortschaft
Bergausrüstung
Einführung
Dieses geologische Kuriosum befindet sich über der Stadt Forcalquier. Die Landschaft ist hier durch überraschende Felsdome geprägt, die alle ein wenig grösser als wir selber sind. Man wandert wie in einem Wald aus Riesenpilzen. Die Vegetation ist dünn gesät, so wirkt es im Sommer hier durchaus wie in einer Wüste.
Die Fakten
6,2 km Gesamtstrecke
1 h 45 min Gehzeit
180 m Gesamthöhenunterschied
Orientierung einfach
Markierung 100% der Strecke
35% Feldwege
35% befestigte Nebenstrassen Stadt
25% leichte Wege
5% befestigte Gassen
Gefahren Hitze im Sommer, kein Wasser am Weg
Kinder ja
praktisch Picknick-Zeug
notwendig Bergschuhe, Wanderausrüstung und Wasser
GPS-Koordinaten (WGS84) des Start- und Endpunkts 43.959718,5.780868
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id2331)
Felsen der Mourres de Forcalquier
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Busse der Linien 62, 65 und 480 führen nach Forcalquier. Mehr Informationen unter Zou! (nur französisch).
Zufahrt mit dem Auto
Der Ausgangspunkt befindet sich am Stadtplatz von Forcalquier: Place du Bourguet.
Die nächste Autobahn ist die A51 zwischen Marseille und Sisteron. Man nimmt die Ausfahrt nach Forcalquier und folgt im Zentrum den Hinweisen zu den Parkplätzen.
Die Sehenswürdigkeit ist mit dem Auto auch direkt zu erreichen und unter Mourres de Forcalquier beschrieben.
Sinnvolle Parkplätze
Es gibt mehrere kostenlose Parkplätze in der Stadt, aber die Benütztbarkeit hängt von dem Markttagen in Forcalquier ab. Am grossen Markttag und im Sommer sollte man besser den Parkplatz im Gebiet der Mourres an der Strasse nach Fontienne anpeilen.
Geologische Betrachtung
Die Bildung dieser Felsen erfolgte vor rund 25 Millionen Jahren in flachem Süsswasser, vielleicht im Bereich eines Mündungsdeltas in einem See. Darin bildete sich weicher und einheitlicher Kalk, der Calcaire de Reillanne genannt wird. Aus dieser Kalkart besteht derzeit der natürliche Boden auf dem wir gehen und auch die Basis der Steinsäulen besteht daraus.
Die Köpfe der Säulen bestehen aus wesentlich härterem Kalk, der sich auf kleinen Vegetationsinseln in einem damals flachen See formte. Diese Inseln bestanden aus Gräsern, die in dichten Horsten wuchsen. Um deren Wurzeln bildete sich eine härtere Kalkschicht. Mit dem langsamen ansteigen des Wasserstands wuchsen die Grashorste in die Höhe und wurzelten auch dementsprechend eine Ebene höher. So bildete sich darüber eine weitere harte Schicht und so entstanden die horizontalen Schichten, die man heute in den Köpfen auf den Felssäulen sieht.
Später wurden die Grasinseln vollkommen überschwemmt und von einer dicken Schicht aus weichem Kalk überlagert. Das Wasser zog sich zurück und durch tektonische Verschiebungen wurde der Bereich leicht schräg gestellt. Es begann sogleich die Erosion durch Oberflächenwasser zu wirken: die weiche Deckschicht wurde weggewaschen. Als die Ebene der harten Inseln zum Vorschein kam, blieben diese erhalten und somit erhoben sie sich progressiv über die Ebene, die immer weiter abgetragen wurde.
Heute bestehen diese Formen aus einer Hälfte harter Schichten oben und ca. einer Hälfte weicherem Gestein im unteren Teil. Die Erosion schreitet jedoch immerwährend weiter voran und nagt an der Ebene und am weichen Sockel der Säulen. Früher oder später werden die Säulen zu hoch oder zu dünn und werden umfallen.
Die Formen sehen ein bisschen wie Goblin Valley State Park in Nordamerika aus, aber ihre Formation ist anders.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id2327)
Eine Felsformation der Mourres
Tipps
Die Erosion wird durch die Besucher und durch das Zertrampeln der spärlichen Vegetation weiter drastisch beschleunigt. Aus diesem Grund versucht die Gemeinde die Besucher auf eingegrenzten Wegen zu kanalisieren. Wir raten im Sinne der Natur auf diesem Weg zu bleiben, er ist auf der Karte auf dieser Seite vermerkt.
Die Runde kann zu jeder Jahreszeit begangen werden, extreme Wetterbedingungen sollte man allerdings meiden. Es kann im Sommer und um die Mittagstunden extrem heiss sein und es gibt kaum Schatten im ganzen Wegverlauf. Im Winter kann Schnee liegen und der Weg vereist sein.
Die ganze Region ist eine Zone mit hohem Waldbrandrisiko. Im Sommer aber auch in anderen Saisonen zu Zeiten mit grosser Trockenheit oder bei starkem Wind, kann der Zugang zu den Waldgebieten reglementiert sein. Folglich können die Strassen für den Verkehr gesperrt sein und/oder die Wege für Wanderer verboten werden. Aktuelle Auskunft: Karte zum Zugang zu den Wäldern Alpes de Haute Provence (nur französisch). Die Karte zeigt die Farben Grün, Gelb, Orange und Rot, die den Gefahrenstufen entsprechen.
Die Abschnitte
- Anstieg über den Friedhof und durch das Gebiet der Mourres
- Abstieg im Osten über La Parise Süd und an einer spitzen Borie vorbei.
Das Gemeindeamt und das Kino in der aufgelassenen Kirche
Es handelt sich um das ehemalige Kloster der Heimsuchung.
Abschnitt 1: Cimetière - Mourres
➙ 3,1 km ... 55 min ➚ 180 m ➘ 0 m ↝ einfach
30% befestigte Nebenstrassen Stadt, mit Markierung
30% Feldwege, mit Markierung
20% leichte Wege, wenig Markierung
10% Feldwege, mit Markierung
10% leichte Wege, mit Markierung
Die Anhaltspunkte
- Place du Bourguet, 550 m
- Mourreisses, 625 m
- Les Mourres obere Ebene, 730 m
Die Tour beginnt bei der ehemaligen Kirche, die nun als Kino (Cinéma) genutzt wird.
Man geht vom Place du Bourguet nach Nordosten in die Rue Louis d'Andrieux, das ist rechts neben der Kirche mit der Aufschrift Cinéma. Wir halten diese Richtung bei ohne gross davon abzuweichen. Der Strassenname wechselt und wir gehen auf dem Chemin des Moureisses weiter. Spätestens hier erkennt man die kleinen rot-weissen Markierungen des Weitwanderwegs GR653D. Auf der Höhe des Friedhofs wenden wir uns mehr nach links und nach Norden. Nach dem Wegweiser bei Les Mourreisses gerade weiter und wenn der markierte Weg nach links führt, nehmen wir den leicht rechts einem schmäleren Weg.
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Ein Felspilz der Mourres de Forcalquier
Nach 100 Metern kommen wir auf den markierten Weg Chemin de la Parise, der uns quer durch den unteren Teil der Rochers des Mourres führt. Wir queren eine Strasse und schreiten am Weg weiter in den oberen Abschnitt bis zum Wegweiser mit der Ortsbezeichnung Les Mourres. Hiermit durchschritten wir das gesamte Gebiet der Mourres.
Keine Vervielfältigung ohne schriftlicher Zustimmung des Autors zulässig. (id2330)
Felstor in den Mourres de Forcalquier
Abschnitt 2: Mourres - St. Marc
➙ 3 km ... 45 min ➚ 0 m ➘ 180 m ↝ einfach
30% Feldwege, mit Markierung
20% leichte Wege, mit Markierung
40% befestigte Nebenstrassen Stadt, wenig Markierung
10% befestigte Gassen, wenig Markierung
Die Anhaltspunkte
- Abstieg zu den Antennen, 655 m
- Abstieg zur Borie Le Cabanon Pointu, 585 m
- Zurück durch die Avenue St. Marc
- Place du Bourguet, 550 m
Beim Wegweiser am oberen Ende der Mourres gehen wir links am Weitwanderweg GR6 bergab. Der Weg ist auch als Tour de la Montagne de la Lure bezeichnet. Wir kommen bei den Wegweisern Grand Travers und Parise Sud vorbei und gehen anschliessend unterhalb von Antennen vorbei. Der Weg führt uns ziemlich genau nach Süden.
Nach den Antennen wird der Weg schnell zur asphaltierten Strasse und führt weiter abwärts entlang einer Geländekante bis zum Cabanon Pointu. Diese grosse Borie liegt an der Aussenseite der Kurve. Hier wenden wir stark nach links und gehen auf der Avenue St. Marc zurück bis zum Ausgangspunkt am Place du Bourguet.
Wegweiser Le Grand Travers in den Mourres de Forcalquier
Quelle und weiterführende Info
Mit guten topographischen Wanderkarten ist man besser unterwegs: Diese Tour befindet auf der IGN-Karte "Manosque/Forcalquier/PNR du Luberon", Massstab 1:25000, 3342OT.
Wenn du dich nicht mit einer Papierkarte herumschlagen willst, kannst du auch auf Karten-Apps am Handy zurückgreifen. Einerseits handelt es sich um die App Géoportail des amtlichen Kartendiensts IGN. Allerdings benötigt es Zugang zum Datennetz und das ist in Schluchten oder abgelegenen Orten manchmal schwierig.
Alternativ kann man Apps nutzen, die Daten direkt auf dem Gerät speichern. Sie sind im Allgemeinen nicht kostenlos, kosten aber nicht viel. Wir verwenden hauptsächlich OSMAnd, Hier ist es möglich, Konturlinien, Reliefschattierungen, Markierungen und andere hinzuzufügen. Um diese Daten auf dem Handy zu speichern, benötigt man viel Platz.
Natürlich braucht es auch Zugang zu Satelliten für das GPS-Signal mit jeder App. In einigen Schluchten ist dies nicht der Fall. Verlasse dich daher nicht auf die angezeigte Position, sondern lies die Karte auf dem Handy so, wie du sie auf Papier lesen würdest. Die meisten Apps sind für Android und iPhone verfügbar. Die Anwendungen ermöglichen es in der Regel, die zurückgelegte Strecke aufzuzeichnen und auch die angebotenen GPS-Dateien zu jeder unserer Wanderungen einzublenden.
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