Die Kapelle St. Pancrace au-dessus über Manosque
Kulturelle und historische Sehenswürdigkeit
20 min
Aussichtspunkt
Geschichte
Die Einwohner von Manosque flohen um das Jahr 1000 vor den Angriffen der Sarazenen und suchten Zuflucht in den Hügeln rund um die Stadt. Sie verteilten sich daher über mehrere hochgelegene Standorte wie Mont d'Or und Montaigu. Der grosse Hügel, auf dem wir uns befinden, ist ebenfalls einer dieser Orte, an dem jedoch keine Spuren dieser vorübergehenden Besiedlung vorhanden sind. Der Ort wurde Toutes Aures genannt, weil er allen Windrichtungen ausgesetzt ist. Mit den vielen Bäumen auf dem langen Bergrücken ist die Lage nun etwas ruhiger.
Der erste Hinweis auf die Existenz eines Dorfes stammt aus dem Jahr 1149. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Ort jedoch von den Einwohnern bereits verlassen, um ins Tal zurückzukehren. Die Kirche wurde aufgegeben, aber 1422 dennoch restauriert. Die Religionskriege verursachten 1561 Verwüstungen.
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Aufstieg zur Kapelle St. Pancrace
Wie andere Städte in der Provence wurde Manosque 1631 von der Pest heimgesucht. Die Epidemie konnte nicht durch Quarantänen eingedämmt werden, diese Methoden waren erst ab dem 18. Jahrhundert wirksam. Die Epidemie dauerte von August bis November und tötete einen Grossteil der Einwohner.
Anschliessend gelobte man, die Kirche Toutes Aures wieder aufzubauen und am 21. November jährliche Prozessionen zu organisieren. Das Heiligtum wurde zwischen 1634 und 1637 wieder aufgebaut, die Arbeiten wurden jedoch erst 1665 abgeschlossen. Die ursprünglich dem Heiligen Sebastian geweihte Stätte wurde 1740 von den Karmelitern, die sich um den Gottesdienst kümmerten, dem Heiligen Pancraz (San Brancaï auf Provenzalisch) geweiht. Eine erste Holzstatue des Heiligen wurde 1725 in der Kapelle aufgestellt.
Die Revolution verwüstete den Ort, doch 1795 wurden die Wallfahrten bereits wieder aufgenommen und 1796 wurde eine neue Büste des Heiligen aufgestellt, diese steht noch immer in der Kapelle.
Seit 1921 ist die Kapelle öffentliches Gut, die letzten Renovierungen stammen aus dem Jahr 2005.
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Vordach der Kapelle St. Pancrace
Beschreibung
Die Kapelle ist im romanischen Stil gehalten. Das sehr lange Gebäude hat einen nach Nordosten ausgerichteten Eingang samt einem Portal aus dem 18. Jahrhundert. Der klassische Vorbau in der Provence wurde 1675 errichtet. Im Westen schliesst eine Einsiedelei an, deren Westwand eine Scheinapsis bildet, die perfekt nach Westen ausgerichtet ist.
Leider ist durch keine Öffnung ist ein Blick ins Innere möglich. Die Kapelle ist nur zu Ostern und während der Romérages (Prozessionen) am 12. Mai, dem Fest des Heiligen Pankratius, geöffnet. Das Kirchenschiff ist barock und es gibt mehrere Gemälde mit naiven und religiösen Themen.
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Portal der Kapelle St. Pancrace
Öffentliche Anreise
Wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, ist ein wenig Fussmarsch erforderlich. Manosque ist durch das Netzwerk TER PACA (nur französisch) gut bedient. Vom Bahnhof aus nimm einen Bus der Linie 112 des Ortsnetzes Trans'Agglo (nur französisch) in Richtung Thomassine bis zur Haltestelle Collège Jean Giono.
Gehe dann leicht bergauf entlang des Boulevard des Varzelles in Richtung Norden. Nun folgt ein kleiner Zickzackkurs: Am Kreisverkehr biege links in die Montée de Toutes Aures ein. Dann rechts in die Rue du Fenouil. Links in der Rue des Cades gelangt man zurück zur Montée de Toutes Aures, dessen Steigung mit zunehmender Höhe zunimmt. Der Fussweg vom Collège Jean Giono hoch dauert etwa 20 Minuten.
Anfahrt mit dem Auto
Aus allen Richtungen muss man zuerst Manosque erreichen und die Stadt durchqueren, wo es zu jeder Zeit Stau gibt. Folge den Schildern Centre-Ville und Toutes Directions. Später Volx und Digne. Dann links in Richtung der Parkplätze Centre. An einem kleinen Kreisverkehr angekommen, biege links in Richtung Apt ab. Am nächsten Kreisverkehr ebenfalls Richtung Apt. Folge dann der Anweisung Toutes Directions und am nächsten Kreisverkehr schliesslich in Richtung Chapelle Toutes Aures. Folge dieser Strasse mit zwei Kehren und dann geradeaus hinauf zur Kapelle.
Parken
Weiter unten im Schatten gibt es mehrere kleine Parkplätze für zwei oder drei Fahrzeuge. Wir finden auch weiter oben und sogar hinter der Kapelle weitere. Es ist besser, unten zu parken und ein wenig zu gehen, um nach oben zu gelangen.
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Kapelle St. Pancrace von oben gesehen
Man kann an der Kapelle und an einem Wasserturm vorbeigehen. Der Grat setzt sich nach Westen fort und bietet verschiedene Ausblicke auf das Durance-Tal und den östlichen Teil des Luberon Massivs.
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Blick Richtung Pierrevert
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Strasse zur Kapelle St. Pancrace von oben gesehen
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Überraschende Länge der Kapelle St. Pancrace