Die Autobahn A55 zwischen Marseille und Martigues verläuft nördlich der Côte Bleue und der Bergkette Chaîne de l'Estaque. Südllich davon sieht man in Canyons hinein und auf senkrechte Kalksteinfelsen. Es ist ein sehr verlassen wirkendes Naturgebiet, welches nur eingen wenigen Kletterern bekannt ist. Auf der Höhe von Gignac-la-Nerthe sehen wir Mauerreste und weiter hinten eine Kapelle in dieser felsigen Kalksteinwüste.

Sie ist von Gignac aus leicht zu erreichen, aber dem fast ununterbrochenen Lärm der Autobahn entkommt man kaum.

Beschreibung

Die Templer nehmen die Gegend im 12. Jahrhundert in Besitz. Sie bauen eine befestigte Anlage und auch die Kapelle im 13. Jahrhundert. Ursprünglich hiess sie Sainte-Marthe et Saint-Michel, letzterer ist der Schutzpatron der Templer. Die Burg und die Häuser des Dorfes wurden 1388 von Raymond de Turenne zerstört, aber die Kapelle blieb verschont und sie wurde bis zur Revolution genutzt.

Die Wehrkapelle weist an der Nordseite Reste von Zinnen auf. Die wenigen Öffnungen sind extrem schmal. Der Glockenturm wurde Ende des 15. Jahrhunderts angebaut.

Die Kapitelle in Form von Laub auf den Säulen des Portals findet man auch im Inneren und zeugen vom Hineinreichen der romanischen Kunst bei provenzalisch-gotischen Bauten.

Besonderheiten

Die Kapelle ist historisch und logisch ein Teil von Gignac-la-Nerthe, befindet sich jedoch heute auf dem Gemeindegebiet von Le Rove, wobei die Gemeindegrenze durch die Autobahn gebildet wird. Diese Trennung wurde 1853 vollzogen.

Wegen des Lärms der Autobahn gehen nur wenige Menschen zur Kapelle. Aus diesem Grund trifft man hier aber auch Besitzer mit grösseren Hunden. Die Tiere sind leider selten mit Maulkorb versehen oder an der Leine.

Öffentliche Anreise

Die Haltestelle Poussaraque in der Nähe des Carrefour-Supermarkts wird von mehreren regionalen und lokalen Buslinien angefahren. Informationen unter lepilote.com (nur französisch).

Anfahrt mit dem Auto

Nimm die A55 westlich von Marseille in Richtung Martigues und fahre bei Gignac-la-Nerthe ab. Am nächsten Kreisverkehr rechts abbiegen und geradeaus weiterfahren. Biege nach dem Carrefour-Supermarkt rechts ab.

Der Zugang zu Fuss ist von der Bushaltestelle unter dem Supermarkt beschrieben.

Parken

Parken auf den freien Plätzen an der ansteigenden Strasse. Alternative: wie unten beschrieben zu den Briefkästen vor fahren und dort einen Platz zum Parken suchen.

Der kurze Fussweg

Wir steigen an der Haltestelle unter dem Supermarkt aus und gehen die Strasse im Osten hoch und noch Mal rechts in Richtung Parkplatzeinfahrt. Hier biegen wir jedoch links ab auf den Chemin de la Chapelle St. Michel (DFCI-Pfeil). Nun geradeaus bis zu einer T-Kreuzung mit vielen Briefkästen.

Hier links zu einer ersten Schranke. Wir hören und sehen dann rechts die Autobahn. Wir versuchen, uns davon möglichst weit zu entfernen, indem wir nach der Schranke links den Parallelweg nehmen.

Wir kommen so oberhalb der Häuser des Ortsteils Viguière vorbei.

Der Weg führt in eine Mulde hinab und wir halten uns rechts, um unter der Autobahn hindurch zu gehen.

Danach geradeaus auf dem Forstweg bergauf, aber den ersten Weg nehmen, der rechts abzweigt. Er führt direkt hinauf zur Kapelle.

Südlich der Kapelle hört man die Autobahn kaum.

Wir können auf dem Felsrücken vorgehen, der die Überreste der Burg trägt. Man peilt einen Strauch nördlich der Kapelle an, rechts dran vorbei, um gleich dahinter den Felsen links zu umgehen. Dann auf Sicht zu den verbleibenden Mauern vor.

Die Aussicht zeigt Gignac, Marignane und den Étang de Berre.

Wir nehmen einen anderen Weg zurück, um einige weitere Mauern der Burg zu sehen. Südlich der Kapelle gehen wir rechts ins Tal hinab, also nach Westen.

So erreichen wir schnell einen breiten Forstweg, der direkt zum Ausgangspunkt führt, würde uns die Autobahn nicht den Weg versperrt.

Wir biegen daher vor dem Autobahnzaun rechts ab, um die vom Anstieg bekannte Unterführung zu erreichen.

Von dort auf dem selben Weg zurück zum Ausgangspunkt.