Die geologische Formation Barrachin im Durance-Tal
Natürliche und mit Gehen Sehenswürdigkeit
1 h
Bach
Dieser anschauliche geologische Aufschluss ermöglicht einen belehrenden kurzen Ausflug in einer sonst mehr sportlich veranlagten Gegend. Man kann hier ins Erdalter eintauchen, manche werden vielleicht an ihre Schulzeit, andere an ihre Uni-Zeit erinnert. Die erkennbaren Schichtstufen zeigen geologische Epochen im Kalkgebiet des Briançonnais aus der Jura-Zeit.
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Logo des Centre Briançonnais de Géologie Alpine (CBGA)
Öffentliche Anreise
Es gibt keine ganz nahe gelegene Haltestelle. Die nächstgelegene Bushaltestelle ist ca. 2km entfernt und liegt an der Hauptstrasse N94 unter dem Dorf Saint-Crépin. Die Linien 69 und 541 verkehren hier, siehe Zou! (nur französisch). Züge halten schon lange keine mehr in Saint-Crépin.
Von der Haltestelle Saint-Crépin beim Kreisverkehr zuerst über die Bahngleise und anschliessend über den Fluss Durance. Gleich danach rechts und immer die Strasse rechts bei Abzweigungen nehmen. So kommt man zu einem Parkplatz vor einem Schranken. Oben links seht man eine Aussichtsplattform und Tafeln.
Der Zustieg von der Haltestelle ist auch auf der Karte auf dieser Seite abgebildet.
Zufahrt mit dem Auto
Im Durance-Tal sucht man nach Saint-Crépin, der Ort liegt etwa in der Mitte zwischen Briançon im Norden und Embrun im Süden. Man verlässt die Hauptstrasse N94 am Kreisverkehr am Fusse des Dorfs Saint-Crépin in die andere Richtung nach Champcella und dem Segelflughafen (aérodrome). Über die Bahngleise und die Flussbrücke, anschliessend immer rechts entlang der Durance bis zu einem grösseren Platz vor einem Schranken.
Am Fusse der geologischen Formation kann man gut parken.
Geschichte
Es ist nicht ganz natürlich, dass wir hier die Schichtstufen so gut sehen können. Weiter hinten wird noch Schotter abgebaut und auch hier wurde der ursprüngliche Schuttkegel abgeräumt.
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Geologische Schichten von Barrachin
Beschreibung
Die Sedimentgesteine im Aufschluss von Barrachin erlauben es, die urgeschichtliche Umgebung und das damalige Klima zwischen 240 und 220 Millionen Jahren zu rekonstruieren.
An der Aussichtsplattform erkennt man zuerst die karbonathaltigen Sedimente, die zwischen dunklen und hellen Gesteinen abwechseln. Die dunklen Abschnitte stammen aus tieferen und marinen Ablagerungsbecken und bildeten kompaktes Kalkgestein. Die helleren Abschnitte sind Dolomit, dieses wurde in küstennahen Lagunen, unter wesentlich wärmeren Klima, geformt.
An der Unterseite sieht man ein Band mit unregelmässigem Muster, es handelt sich um Bioturbationen im Dolomit. Schalentiere bauten hierin ihre Rückzugsorte, als die Ablagerungen noch nicht verfestigt waren. Dies passiert bei sehr seichtem Wasserstand (unter 30cm). Dank dieser fossilen Einschlüsse konnte diese Schicht dem Trias zugeordnet werden.
Weiter oben weist die Kalkschicht feine horizontale Ebenen auf. Es handelt sich um Stromatolithen, das sind biogene Sedimentgesteine, die durch Einfangen und Bindung von Sedimentpartikeln durch Mikroorganismen in einem warmen Gewässer (um 30°C) entstanden sind.
An verschiedenen Stellen sieht man vertikale Verschiebungen in den Schichten, es handelt sich um Absenkungen entlang von Verwerfungslinien. Sie erfolgen in bereits fertig ausgehärteten Gestein. Andere Verformungen weisen Verbiegungen auf, hier wirkten Kräfte noch vor dem Aushärten. Diese Kräfte können Erdbeben aber auch lokale Gewichtsverlagerungen (Hangrutschungen) bilden.
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Paleokarst
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Wiederholung von Kalk- und Dolomit-Ebenen
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Das Durance-Tal vom Standort aus gesehen
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Geologie unter freiem Himmel bei Barrachin